Privatisierung: Kroatische Werften gehen in Konkurs

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Die Pläne von Mirko Kovats, in Kroatien eine Werft zu übernehmen, dürften geplatzt sein. Mit dem Konkurs der restlichen Werften verlieren 10.000 Mitarbeiter ihre Jobs. Die Werft Uljanik ist gerettet.

Im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen ist Kroatien gerade dabei, das Kapitel Wettbewerb abzuschließen. Dabei zeichnet sich ab, dass die geplante Privatisierung der maroden Werften gescheitert ist. Die Werften konnten zuletzt nur mit Staatshilfe überleben. Doch die Subventionen verstoßen gegen die Wettbewerbsregeln der EU.

„Die Werft Uljanik ist gerettet, für die anderen wird der Konkurs vorbereitet“, sagte Olgica Spevec, Chefin der kroatischen Wettbewerbsagentur (ATZN) im kroatischen Fernsehen HTV. Große Hoffnungen setzte die Regierung in Zagreb lange Zeit in den österreichischen Investor Mirko Kovats. Dieser hatte mit seinem Mischkonzern A-Tec ein Angebot für die Werft „3. Maj“ in Rijeka gelegt. Doch in der Vorwoche schlitterte A-Tec in die Insolvenz. Daher dürfte die Übernahme scheitern.

Das kroatische Wirtschaftsministerium wollte sich dazu nicht äußern. „Dem Ministerium ist die Tatsache bekannt, dass A-Tec insolvent ist. Wir sind mit den Vertretern des Unternehmens in Kontakt“, sagte ein Sprecher. Kovats galt für „3. Maj“ als aussichtsreichster Bieter. Kroatischen Medienberichten zufolge wollte er 80 Mio. Euro in die Modernisierung der Anlage stecken.

Vor einem Monat hat es so ausgesehen, als könnten für fünf der zum Verkauf ausgeschriebenen kroatischen Werften Abnehmer gefunden werden. Nun dürfte aber nur Uljanik im Staatsbesitz bleiben.

Mit dem Konkurs der restlichen Werften verlieren 10.000 Mitarbeiter ihre Jobs.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.10.2010)

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