Japan sitzt weiter in der Deflationsfalle

A man walks past an advertisement signboard at a shopping district in Tokyo
A man walks past an advertisement signboard at a shopping district in Tokyo(c) Reuters (Kim Kyung-hoon)
  • Drucken

Die Preise fielen auch im Oktober und damit bereits den 20. Monat in Folge. Eine baldige Trendwende ist nicht in Sicht, sagen Experten. Zudem wird im vierten Quartal die Wirtschaft schrumpfen.

Japan findet nicht aus der Deflationsfalle. Die Verbraucherpreise fielen im Oktober bereits den 20. Monat in Folge. Sie gaben um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, teilte die Regierung am Freitag in Tokio mit. Im September war der Rückgang mit 1,1 Prozent fast doppelt so stark ausgefallen.

Die Anhebung der Tabaksteuer zu Monatsbeginn trug dazu bei, dass sich der Preisverfall verlangsamte. Lebensmittel wie Früchte und Gemüse sind in dieser Statistik nicht enthalten, da die Preise saisonal stark schwanken.

"Die Wirtschaft stagniert momentan"

Wegen der Konjunkturflaute in der nach den USA und China drittgrößten Volkswirtschaft der Welt rechnen Experten nicht mit einer schnellen Trendwende. "Die Wirtschaft stagniert momentan", sagte Analyst Yoshiki Shinke von Dai-Ichie Life Research.

"Das macht es nahezu unmöglich, dass die Preise im kommenden Haushaltsjahr wie von der Notenbank vorausgesagt wieder klettern." Experten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im laufenden vierten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfen wird.

Seit 2009 in der Deflation

Seit 2009 steckt das Land in einer Deflation fest - einem Preisverfall auf breiter Front. Die Notenbank stemmt sich bisher vergeblich gegen die fallenden Preise, die die Unternehmensgewinne drücken und Jobs bedrohen. Im Oktober kehrte sie nach über vierjähriger Pause zu einer Nullzinspolitik zurück. Geschäftsbanken können sich praktisch zum Nulltarif mit frischem Geld eindecken, was die Nachfrage nach Krediten und damit Konsum und Investitionen anregen soll.

Gleichzeitig pumpt sie umgerechnet bis zu 44 Milliarden Euro in den Markt: Für diese Summe will sie Vermögenswerte kaufen und die Wirtschaft so mit frischem Geld fluten.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.