»Welt-Goldvorräte für 36 Jahre«

Die Münze Österreich ist einer der drei Weltmarktführer.

Wie schätzt die Münze Österreich den Goldmarkt ein?

Gerhard Starsich: Gold ist ein Metall, das wie viele andere Metalle zu Ende geht, nach derzeitigen Kalkulationen gibt es noch Goldvorräte für 36 Jahre. Natürlich werden immer wieder neue Lagerstätten gefunden. Aber eines ist sicher: Es wird immer teurer, diese Lagerstätten auszubeuten. Kurzfristig ist der Preis aber sehr volatil, und wir sind derzeit bereits auf einem sehr hohen Niveau, daher schrecke ich vor einer Prognose für 2011 zurück.

Würde Sie ein Goldpreis von 2000 Dollar pro Unze, also 31,1 Gramm, überraschen?

Überhaupt nicht. Wir hatten ja bereits fast 1500 Dollar pro Unze erreicht.

Die Münze Österreich ist Krisengewinner.

Krisengewinner würde ich nicht sagen. Aber wir hatten 2010 das zweitbeste Jahr der Geschichte der Münze Österreich. Das beste war 2009. Heuer war vor allem die Zeit der Griechenland-Krise – wir haben das hier intern die griechischen Wochen genannt (und jetzt eben die irischen Wochen) – umsatzstark. Die Münze Österreich ist übrigens unter den drei Weltmarktführern: Neben der US-Mint und den Kanadiern. In Asien sind wir Nummer eins.

Was halten Sie von Gold-Wertpapieren?

Fünf bis zehn Prozent seines Vermögens sollte man in Gold investieren. In richtiges Gold. Was habe ich von einem Gold-Wertpapier, wenn der Schuldner eine Bank ist? Gold ist ein konservatives Investment. Investment-Entscheidungen sind immer eine Abwägung zwischen Angst und Gier. In den Hausse-Zeiten der Börse regiert die Gier, in der Krise kommt die Angst.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.01.2011)

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