Schäuble: "Solidarität ist keine Einbahnstraße"

Germanys Finance Minister Schaeuble arrives at a euro zone finance ministers meeting in Brusselss Finance Minister Schaeuble arrives at a euro zone finance ministers meeting in Brussels
Germanys Finance Minister Schaeuble arrives at a euro zone finance ministers meeting in Brusselss Finance Minister Schaeuble arrives at a euro zone finance ministers meeting in Brussels(c) Reuters (Francois Lenoir)
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Es könne nicht sein, dass nur die sechs Euro-Staaten mit bester Bonität zur Lösung des Euro-Problems beitragen, sagt der deutsche Finanzminister. Alle 17 Euro-Länder müssten beitragen.

Deutschland pocht darauf, die Lasten der Schuldenkrise im Euro-Raum auf mehr Schultern zu verteilen. Alle Partner in der europäischen Währungsunion müssten ihren Teil zur Lösung des Problems beitragen, betonte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Montag beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt.

"Solidarität ist keine Einbahnstraße"

"Wir haben klar gemacht und dabei bleibt es auch, dass wir zu einer Verbesserung, zu einer Intensivierung des Beistandsmechanismus nicht bereit sind, wenn nicht alle Partner in der europäischen Währungsunion ihren Teil dazu beitragen", sagte Schäuble. "Solidarität ist keine Einbahnstraße." Es könne nicht sein, dass nur die sechs Euro-Staaten mit bester Bonität herangezogen würden. Alle 17 Euro-Staaten müssten sich beteiligen.

Zu einer möglichen Umschuldung des finanziell stark angeschlagenen Euro-Landes Griechenland äußerte sich Schäuble nicht direkt. "Ich will die Debatte, ob das bei Griechenland reicht oder nicht, hier nicht führen. Aber auch da muss jeder seinen Anteil übernehmen." In den vergangenen Tagen hatten sich Hinweise verdichtet, Athen könnte über einen Rückkauf griechischer Staatsschulden entlastet werden.

"Rettungspakete kein karitativer Akt"

"Das Problem ist lange nicht gelöst, wir arbeiten Schritt für Schritt daran weiter. Noch immer sind die Anfälligkeiten, die systemischen Risiken nicht glaubhaft und dauerhaft aus den Märkten raus", sagte Schäuble.

Der Finanzminister verteidigte das deutsche Engagement zur Stützung der Gemeinschaftswährung. Die Rettungspakete für Griechenland und Irland seien weder ein "karitativer Akt" noch "ein Akt sorgloser Verschwendung", betonte Schäuble. "Wir sind auf die Stabilität dieser gemeinsamen europäischen Währung entscheidend angewiesen."

(Ag.)

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