Streit mit EU und IWF: Athen lehnt Privatisierungen ab

Streit mit EU und IWF: Athen lehnt Privatisierungen ab
Streit mit EU und IWF: Athen lehnt Privatisierungen ab(c) REUTERS (John Kolesidis)
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EU und Internationaler Währungsfonds fordern von Griechenland umfangreiche Privatisierungen. "Befehle erhalten wir nur vom griechischen Volk", antwortet die griechische Regierung.

Griechenland reagiert empört auf die Forderungen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) nach mehr Privatisierungen und Gehaltskürzungen. Das hoch verschuldete, von der EU und dem IWF gestützte Griechenland brauche zwar Hilfe, „wir haben aber auch Würde. Und dies handeln wir mit niemandem aus. Befehle erhalten wir nur vom griechischen Volk“, hieß es in einer am Samstag verbreiteten Erklärung von Regierungssprecher Giorgos Petalotis.

Vertreter der EU und des IWF haben am Freitag nach einem Kontrollbesuch in Athen mitgeteilt, über Privatisierungen müssten 50 Milliarden Euro bis 2015 in die Staatskasse fließen. Bisher war von sieben Milliarden die Rede.
Das Verhalten der Kontrollore sei „unannehmbar“, hieß es in der Erklärung. Beobachter meinen, dass die scharfe Reaktion politisches Kalkül sei. Konservative und linke Parteien und Interessenvertreter warfen der sozialistischen Regierung unter Ministerpräsident Giorgos Papandreou vor, sie habe dem „Ausverkauf des Vermögens des Volkes“ zugestimmt.

Trotz der Streitigkeiten bekam Griechenland grünes Licht für die nächste Tranche des 110 Milliarden Euro schweren Rettungspakets in Höhe von 15 Milliarden Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2011)

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