BMW wird in Steyr Dreizylinder-Motoren produzieren

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BMW MOTORENWERK STEYR(c) APA (Bmw Motoren Gmbh)
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Im BMW-Motorenwerk in Steyr sollen Dreizylinder-Motoren sowohl für Benziner als auch für Diesel gebaut werden.

BMW will im BMW-Motorenwerk in Steyr ab kommendem Jahr auch Dreizylindermotoren für Diesel produzieren, sagte der für Produktion zuständige BMW-Vorstand Frank-Peter Arndt. BMW plant Dreizylinderaggregate für beide Kraftstoffe; dass das einschlägige Kompetenzzentrum in Steyr die Dieselaggregate übernehmen wird, "ist nur logisch", sagte Arndt am Dienstag.

Sowohl bei BMW als auch bei Daimler galten bis vor kurzem Dreizylindermotoren als undenkbar - beide, für ihre schwer motorisierten Luxuskarossen bekannten Hersteller, haben im Zuge der Diskussionen über Spritverbrauch und CO2-Ausstoß die effizienteren und billiger zu produzierenden Drillinge entdeckt, die vor allem für Stadt-Fahrzeuge geeignet sind. Obwohl seit geraumer Zeit entwickelt wird, dürfte heuer noch nicht mit der Produktion begonnen werden.

Mini mit Dreizylindern

Wie viele solche Motoren für welche Typen hergestellt werden sollen, will Arndt noch nicht preisgeben. Unter Branchenbeobachtern wird damit gerechnet, dass Dreizylinder beim Mini, beim geplanten Hybrid i8 und in der 1er-Serie zum Einsatz kommen werden. Aber auch für die 3er werden solche Motoren nicht grundsätzlich ausgeschlossen.

Steyr - das größte der drei BMW-Motorenwerke - hatte im vergangenen Jahr mehr Antriebe produziert als jemals zuvor und Anfang Dezember die 1-Million-Marke überschritten. "Ich rechne damit, dass wir heuer schon früher im Jahr den einmillionsten Motor in Steyr feiern können", sagte Arndt in München. Steyr hatte nach einer konzerninternen Neuverteilung der Produktion Hunderttausende Sechszylinder-Benziner zusätzlich und Vierzylinderaggregate für den MINI produziert.

4,5 Milliarden Euro in Steyr investiert

Allen optimistischen Ausblicken zum Trotz wird die Stammbelegschaft in Steyr nicht vergrößert, Produktionsspitzen sollen durch flexible Arbeitszeitmodelle und Leiharbeiter bewältigt werden. Beide Faktoren hätten mitgeholfen, in der Krise 2009 Kurzarbeit in Steyr ganz zu vermeiden, hieß es. Nach BMW-Rechnung sind in 31 Jahren zusammen 4,5 Milliarden Euro in die Fabrik in Steyr investiert worden, "ein stärkeres Bekenntnis zu einem Standort ist schwer abzugeben."

Nicht äußern wollte sich Arndt zu möglichen weiteren Aufträgen für Magna Steyr in Graz. Wie bekannt lässt BMW seit vergangenem Jahr den X3, der Graz großteils ausgelastet hatte, in der eigenen Fabrik in Spartanburg (USA) produzieren, lässt aber den MINI Countryman von Magna produzieren.

Arndt wollte diese Veränderung nicht als "Aderlass" verstanden wissen und verwies auf den hohen Absatz beim neuen MINI: Die Nachfrage nach dem Countryman sei so stark, sodass die X3-Stückzahlen "mittlerweile eins zu eins substituiert" worden seien, sagte Arndt. Entscheidungen über die Vergabe von Produktion nach außen hingen von einer Reihe von Faktoren ab, unter anderem von der Schnelligkeit, mit der ein Auto auf den Markt gebracht werden könne.

(APA)

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