Fitch wird Griechenland nach der Umsetzung der auf dem EU-Gipfel geplanten Maßnahmen zumindest kurzfristig herabstufen.
Wie abzusehen war, will die Ratingagentur Fitch griechische Anleihen bei Umsetzung der auf dem Euro-Gipfel beschlossenen Beteiligung privater Anleger kurzfristig als "beschränkten Kreditausfall" (Restricted Default) bewerten.
Mit der Beteiligung des privaten Sektors sei eine neue Geschäftsgrundlage geschaffen worden, begründete Fitch am Freitag die Einschätzung. Durch den geplanten Umtausch von griechischen Staatsanleihen in Papiere mit längerer Laufzeit werde der Anleger schlechter gestellt.
Fitch werde jedoch nach der Abwicklung des Tauschs das Rating "beschränkten Kreditausfall" wieder anheben. Die neue Kreditbewertung dürfte dann im niedrigen spekulativen Bereich liegen.
Reaktionen auf das Griechen-Hilfspaket
Trotz der Fitch-Ankündigung sorgten vor allem in Griechenland die Beschlüsse des Brüsseler Euro-Krisengipfels für Erleichterung: Die Eurogruppe habe den Märkten, die einen "asymmetrischen Krieg gegen den Euro führen", eine klare Antwort gegeben, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos in Athen.
Auch an den Finanzmärkten haben die Euro-Länder mit dem weitreichenden Hilfspaket für Griechenland vorerst für Ruhe gesorgt. Der Euro schoss in die Höhe und stabilisierte sich am Freitag bei der Marke von 1,44 Dollar; auch die Aktienmärkte legten weltweit zu. Händler sprachen von einem "Befreiungsschlag".
Der Nationalbank-Chef mahnt Politiker zu schnellerem Handeln im Kampf gegen die Krise. Die Befürchtungen für internationalen Abwärtstrend steigen wieder.
Die EZB drängt Italien zu einem verschärften Sparkurs. Trichet fordert von den Europäern eine rasche Umsetzung der Beschlüsse vom Krisengipfel im Juli.
Das hoch verschuldete Italien ist zum größten Problem für die Eurozone geworden: Misslingt die Stabilisierung durch Sparprogramm und EZB-Anleihenkäufe, dann gerät die gesamte Eurozone in ernste Pleitegefahr.
Das Brechen von Verträgen gehört in Europa längst zum Tagesprogramm. Neu ist, dass es erwachsene Rechtsstaaten sind, für die der Zweck alle Mittel heiligt.
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.