Die Ratingagentur S&P senkt Kreditwürdigkeit von Zypern um eine Note von "A-" auf "BBB+" . Der Ausblick für das Rating des Inselstaates ist negativ.
Wegen Sorgen um die Wirtschaftslage Zyperns hat die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Freitag die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes herabgestuft. Die Agentur setzte die Note des Staates von A- auf BBB+ herab. Der Ausblick für das Rating der Mittelmeerinsel bleibe aber negativ. Es drohen also weitere Herabstufungen. Mit der Note "BBB+" liegt die Kreditwürdigkeit noch drei Noten über Ramschniveau.
Zur Begründung erklärte S&P, dass trotz laufender Verhandlungen über die Konsolidierung des Haushalts die Regierung Mühe haben werde, ihr Ziel zu erreichen, das Defizit 2011 unter vier und 2012 unter zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu halten.
Schulden achtzig Prozent des BIP
Daher werde sich die Schuldenlast bis Ende des Jahres auf achtzig Prozent des BIP erhöhen, warnte Standard & Poor's. Dies werde wiederum die Fähigkeit der Regierung verringern, zypriotische Banken zu stützen, sollten diese infolge einer Umschuldung Griechenlands destabilisiert werden. Außerdem werde die Zerstörung des wichtigsten Elektrizitätswerks des Landes sich "direkt oder indirekt" auf das Wirtschaftswachstum auswirken, urteilte die Ratingagentur. Die Agentur Moody's hatte bereits am Mittwoch Zyperns Bonitätsnote herabgesetzt.
Das Elektrizitätswerk war am 11. Juli bei der Explosion von Containern mit beschlagnahmter iranischer Munition auf einem Militärstützpunkt zerstört worden. Infolge des Unglücks, bei dem dreizehn Menschen getötet worden waren, trat am Donnerstag auf Bitte von Präsident Demetris Christofias die gesamte Regierung zurück. Christofias gab damit dem Druck der Bevölkerung nach, die seit dem Unglück jeden Abend gegen die Regierung protestiert hatte. Der Staatschef selbst blieb aber im Amt.
(Ag.)