Gleich drei Staaten müssen Dexia-Bank auffangen

Krisensitzung. Aufsichtsrat trifft sich in Brüssel. Frankreich und Belgien sagen staatliche Garantien zu.

Wien/Red. Die Regierungen von Frankreich, Belgien und Luxemburg haben sich am Wochenende nach eigenen Angaben auf eine Lösung für die Pleitebank Dexia geeinigt. Das Institut ist der weltweit größte Kommunalfinanzierer und fiel als erste Bank der europäischen Schuldenkrise zum Opfer.

Auf Frankreich und Belgien kommen enorme Kosten zu. Das könnte im Fall Belgiens eine schlechtere Bonitätsnote nach sich ziehen, wie die Ratingagentur Moody's warnte. Laut dem Rettungsplan, der am Sonntag dem Aufsichtsrat vorgelegt wurde, soll Dexia zerschlagen werden. Alle hochriskanten Wertpapiere im Volumen von 95Milliarden Euro, darunter Anleihen von zwölf Milliarden Euro von europäischen Krisenländern, sollen in eine „Bad Bank“ ausgelagert werden. Die profitable türkische Dexia-Tochter Denizbank, die auch in Österreich tätig ist, soll dagegen verkauft werden. Für sie interessiert sich die staatliche russische Sberbank.

Dexia stand bereits im Herbst 2008 nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers kurz vor dem Kollaps, wurde aber mit staatlicher Unterstützung am Leben erhalten. Das belgisch-französische Institut war einst an der Wiener Kommunalkredit beteiligt, die vor drei Jahren vom österreichischen Staat gerettet wurde.

Die „Bad Bank“ der Kommunalkredit hält noch immer viele griechische Anleihen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2011)

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