Börner: „Exporteure können ohne Euro leben“

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Deutschlands Exportwirtschaft hält den Euro für überschätzt. „Wichtig ist für uns der freie Markt, wir brauchen nicht zwingend die gleiche Währung“, sagte Börner in Berlin.

Wien/Ag. Nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Außenhandelsverbandes, Anton Börner, wird der Wert der Gemeinschaftswährung Euro für Deutschland überschätzt. „Wichtig ist für uns der freie Markt, wir brauchen nicht zwingend die gleiche Währung“, sagte Börner in Berlin. „Wir können auch ohne Euro leben.“ Sollte die Währungsunion zerbrechen, würde Deutschland sich wahrscheinlich mit anderen europäischen Ländern mit ähnlichen Strukturen zusammentun. Etwa mit Österreich, Finnland, den Niederlanden und Dänemark, sagte Börner.

Starke D-Mark kein Problem

Seine Aussagen stehen im krassen Gegensatz zu den Beteuerungen vieler Politiker, die deutsche Wirtschaft – und da vor allem die Exporteure – könnten ohne Euro nicht leben. Das Argument: Eine neue D-Mark oder ein „Nordeuro“ würde von den Märkten so enthusiastisch begrüßt werden, dass sie aufwerten würde – was wiederum die Exporteure behindern würde. Allerdings: Die Exporteure könnten in diesem Fall mit der starken Währung auch Rohmaterialien billiger importieren. Außerdem würden die Importe auch für die Konsumenten billiger.

Börner sieht in einer harten Währung jedenfalls kein Problem und verlangt nach Stabilität: „Wir brauchen ganz dringend Ruhe auf dem Kapitalmarkt. Das ist lebenswichtig.“ Als Exportnation sei Deutschland auf eine wachsende Weltwirtschaft angewiesen. Noch zeige der Außenhandel keine Eintrübung. „Gesunde Geschäfte“ stünden aber den „Unwägbarkeiten der Finanzmärkte“ gegenüber.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2011)

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