Wellness-Bereich: "Gesunde" Karriere auf Stundenbasis

Der Wellness-Boom bringt eine erkleckliche Anzahl neuer Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten mit sich - allerdings zumeist ohne Anstellung.

WIEN. "Wir lassen unsere Ausbildung vom Ministerium evaluieren, denn künftig werden nur Ausbildungsvarianten mit staatlicher Anerkennung Chancen haben, schwarze Schafe wird der Markt weg regulieren", sagt Johannes Kainberger. Er ist Direktor der body & health academy im oberösterreichischen Haslach, wo man sich in Lehrgängen universitären Charakters zum gewerblichen Masseur ausbilden lassen kann oder zum Bodytrainer und - ab Herbst 2004 - zur "Diplomierten Fachkraft für betriebliche Gesundheitsförderung".

Die Berufsaussichten - so Kainberger - seien für Akademie-Abgänger sehr gut. "Sie haben Chancen in Wellness-Einrichtungen, in Kurzentren, bei Versicherungen und Krankenkassen, aber auch bei Kreuzfahrtgesellschaften." Verdienstmöglichkeiten laut Kainberger: 1200 bis 4000 Euro monatlich.

Die Investition in die Ausbildung lohnt also: 3840 Euro kostet der berufsbegleitende Kurs zum Fitness- und Gesundheitstrainer, den das Wifi ab Herbst bietet. "Die Nachfrage im Gesundheits- und Wellness-Bereich ist sehr hoch", weiß Elisabeth Rammel vom Wifi.

McJobs auf Teilzeit

"Mobilität und zeitliche Flexibilität sind in dieser Sparte von großem Vorteil. Ganz wichtige Aspekte sind auch Kommunikationsfähigkeit und Sozialkompetenz", sagt Ursula Sorschag, Leiterin der Abteilung berufsbegleitende Ausbildung und Trainings beim Bfi Wien, das eine breite Palette an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Markt offeriert. "Ein Highlight ist die Ausbildung zum Wellness- und Vitaltrainer, dessen Berufsmöglichkeiten sehr breit gestreut sind, von der individuellen Beratung über Vortragstätigkeit bis zur Arbeit in Wellness- und Fitness-Einrichtungen." Mit einem Fulltime-Job auf Angestellten-Basis - so Sorschag - könne man jedoch nicht immer hundertprozentig rechnen.

Die Arbeiterkammer spricht sogar von McJobs in der Wellness-Branche. Laut jüngster Studie haben die wenigsten Trainer Vollzeitarbeitsplätze, die meisten sind selbstständig. Der Verdienst liegt der AK zufolge in Thermen zwischen 8,50 und 25 Euro pro Stunde, der Stundensatz für individuelles Coaching bei 70 Euro. Im Angestelltenverhältnis erhält diese Berufsgruppe bei einer 20-Stunden-Woche rund 700 bis 800 Euro brutto pro Monat.

"Die meisten Absolventen machen sich selbstständig", weiß Bettina Uttner von der Vitalakademie in Wien. Sie nennen sich Umfeldberater, Gesundheits-, Ernährungs- oder Entspannungstrainer. Ein Lehrgang kostet 4980 Euro.

Neue Wege will die NÖ Landesakademie mit dem Diplomlehrgang WTA, der Wellness-Trainer-Ausbildung, gehen. "Von Wellness zu Selfness", vermerkt Monika Wokurek. Verstärktes Augenmerk wird darauf gelegt, dass Absolventen nicht nur in Ernährung oder Bewegung unterrichtet werden, sondern auch selbst einen Wachstumsprozess durchmachen, körperlich wie geistig.

Wichtige Nummern:

Bfi Wien, Tel.: 01/404 35-0

body & health academy, Tel.: 07289/71 999

WTA-Wellness Trainer Ausbildung, Tel.: 02742/294-17482

Vitalakademie, Tel.: 01/5030740

Wifi Wien, Tel.:  01/47 677-0

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