Die Tücken des Postenschachers

Die Presse/Fabry
  • Drucken

Die Wiener Stadtwerke haben's auch nicht leicht: Da hatten sie eine Kandidatin für die Chefetage der Wiener Netze. Und dann stellt sich heraus, dass deren Mann kein Roter ist.

Man könnte Pressemitteilungen einfach lesen und zur Kenntnis nehmen. Etwa jene der Wiener Stadtwerke vom vergangenen Dienstag. Die verkündeten hoch offiziell, dass ihre Tochtergesellschaft, die Wiener Netze, einen dritten Geschäftsführer bekommt. Man könnte Pressemitteilungen aber auch hinterfragen. Diesfalls drängt sich vor allem eine Frage auf: Wie kommt es, dass die Wiener Netze einen dritten Geschäftsführer bekommen – obwohl die zuständige Wiener SPÖ-Stadträtin Ulli Sima erst unlängst ein Postulat des Sparens ausgerufen hat? In den Tochtergesellschaften der Wiener Stadtwerke würden in Hinkunft jeweils zwei Geschäftsführer reichen, sagte sie. Antwort: Es ist alles nicht so einfach.

Dabei wäre es genau das gewesen: Die dritte Geschäftsführerin der Wiener Netze, Karin Zipperer, verlässt das Unternehmen in Richtung Asfinag-Chefetage. Gestern, Freitag, haben sie und Klaus Schierhackl nach langem Hängen und Würgen endlich ihre Fünfjahresverträge im staatlichen Straßenbaukonzern bekommen. Da wäre es doch super elegant gewesen, den Zipperer-Posten bei den Wiener Netzen gleich einzusparen? Ulli Sima will das nicht auf sich sitzen lassen: Sie stehe natürlich dazu, dass grundsätzlich zwei Geschäftsführer für Tochtergesellschaften der Wiener Stadtwerke ausreichend seien. „Aber ich habe immer eingeschränkt“, sagt Sima, „dass die drei großen Tochtergesellschaften durchaus drei Geschäftsführer haben können.“ Also: Die Wien Energie, die Wiener Linien und eben die Wiener Netze.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.