Sony: Gewinn bricht im zweiten Quartal um 71 Prozent ein

AP (Katsumi Kasahara)
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Im zweiten Quartal 2008/09 verdiente Sony 168,61 Millionen Euro, um 71,76 Prozent weniger als im Vergleichs-Zeitraum 2007/08. Als Gründe nennt Sony vor allem den starken Yen und die schwache Nachfrage nach Digitalkameras.

Harte Zeiten für den japanischen Elektronik-Konzern Sony: Der Gewinn bricht im zweiten Quartal 2008/09 um 71,76 Prozent auf 2,082 Milliarden Yen (168,61 Millionen Euro zum Kurs von 123,46 am 29.10.2008 um 7:45 Uhr) ein.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

Sonyin Mio. €



2. Qu 08/092. Qu 07/08+/- in Mio. €+/- in %Umsatz 16.785,2316.872,16-86,93-0,52Ergebnis operativ89,49904,07-814,58-90,10Ergebnis vor Steuer59,19883,44-824,26-93,30Ergebnis 168,61597,08-428,47-71,76Das Quartalsergebnis ist aber insofern zu relativieren, als im Vergleichszeitraum 2007/08 ein einmaliges Einkommen von 60,7 Milliarden Yen (490 Millionen Euro) enthalten ist. Dieses kommt aus dem Verkauf eines Teils der Firmenzentrale.

Das belastet auch das Halbjahresergebnis:

Sonyin Mio. € 1. HJ 08/091. HJ 07/08+/- in Mio. €+/- in %Umsatz 32.815,0732.881,48-66,40-0,20Ergebnis operativ684,331.886,47-1.202,15-63,72Ergebnis vor Steuer568,841.739,78-1.170,94-67,30Ergebnis 451,911.135,35-683,44-60,20Starker Yen belastet Umsatz

Die Umsätze beispielsweise im Unterhaltungselektronik-Segment sanken um 0,6 Prozent und der operative Gewinn um 40,5 Prozent, obwohl mehr Stück verkauft wurden. Sony schreibt im Geschäftsbericht, dass dies vor allem an der Aufwertung des japanischen Yen zum US-Dollar liegt.

Ein Rechenbeispiel soll diesen Effekt verdeutlichen:

Wechselkurswirkung

Angenommen, ein Fernseher kostet 20.000 Yen. Der Ausgangskurs sei 1:100, man bekommt für einen Dollar also 100 Yen. Somit kostet der Fernseher 20.000:100 = 200 Dollar. Steigt nun der Yen-Kurs auf z.B. 1:80 (man bekommt also für einen Dollar nur noch 80 Yen), so kostet der gleiche Fernseher mit dem gleichen Yen-Preis 20.000:80 = 250 Dollar. Um diesen höheren Dollarpreis würde aber der Absatz wahrscheinlich stark sinken. Daher bleibt am Markt der Dollarpreis (fast) gleich. Das führt dazu, dass Sony in Japan weniger Yen für ihren Fernseher bekommt.

Auch das Handy-Kooperationsunternehmen Sony Ericsson meldete vor zwei Wochen sehr schlechte Quartalsergebnisse.

320 Millionen Finanzverluste

Der operative Quartalsgewinn sank um gut 90 Prozent im Jahresvergleich. Im Geschäftsbericht nennt Sony unter anderem negative Auswirkungen aus den Kursverlusten an der japanischen Börse. Diese hätten sich mit über 40 Milliarden Yen (rund 320 Millionen Euro) im "Financial Services-Segment" niedergeschlagen.

Jahresprognose: Minus 60 Prozent

Der für Sony wichtige Markt mit Kompaktkameras (cybershot) geht weltweit zurück, was Sony im Geschäftsbericht als weiteren wichtigen Grund für die schlechten Ergebnisse nennt. Im ersten Quartal musste Sony schon einen Gewinneinbruch um 47 Prozent hinnehmen.

Für das Gesamtjahr 2008/09 (bis 31. März 2009) rechnet Sony mit

  • 200 Milliarden Yen (1,62 Mrd. Euro) operativem Gewinn
  • 210 Mrd. Yen (1,7 Mrd. Euro) Gewinn vor Steuer und
  • 150 Mrd. Yen (1,21 Mrd. Euro) Nettogewinn.

Diese prognostizierten Ergebnisse liegen rund 60 Prozent unter den Vorjahreszahlen.

(ebl)

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