Privatkliniken, Rettung: Skepsis wegen Fusionen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ans Kartellgericht wurden zwei Prüfanträge gestellt.

Wien. Novomatic und Casinos Austria, Obi und Baumax: Nicht nur die deutschen, auch die österreichischen Wettbewerbshüter haben mit diversen Beteiligungs- und Übernahmevorhaben alle Hände voll zu tun. Was die Baumärkte betrifft, wolle man „möglichst rasch“ Klarheit schaffen, im Casinobereich spätestens bis Mitte Dezember, sagte BWB-Chef Theodor Thanner.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt ist aber auch ein anderer Sektor ins Blickfeld der Behörde geraten: „Gesundheit im weitesten Sinn“, wie Thanner es umschreibt. Auch hier gebe es eine starke Marktkonzentration, man müsse darüber nachdenken, ob nicht auch dieser Bereich einer vertieften Analyse bedürfe, formuliert er vorsichtig.

Kliniken: Fusion „kritisch“

Erst kürzlich hat die BWB für zwei Fusionsvorhaben Prüfanträge ans Kartellgericht gestellt: Das Rote Kreuz, Landesverband Wien, möchte das Grüne Kreuz zu 100 Prozent schlucken. Und die PremiQaMed Holding plant den Erwerb von 75 Prozent an der Goldenes Kreuz Privatklinik BetriebsGmbH. Den letzteren Zusammenschluss sieht die Behörde, wie auf ihrer Homepage nachzulesen, „sehr kritisch“: Dadurch werde eine marktbeherrschende Stellung begründet bzw. verstärkt. Die Marktanteile lägen deutlich über der 30-Prozent-Grenze, es werde vermutet, dass Patienten und Patientinnen dadurch höhere Kosten entstünden. „Belegsärzte hätten keine Möglichkeit, auf andere Privatkliniken auszuweichen.“ (cka)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2015)

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