Alpine-Pleite: War Gutachter befangen?

Die Alpine-Pleite ist längst noch nicht aufgearbeitet, mehrere Verfahren sind anhängig. Für Diskussionen sorgt nun auch ein Gutachten, das das Insolvenzgericht in Auftrag gab.
Die Alpine-Pleite ist längst noch nicht aufgearbeitet, mehrere Verfahren sind anhängig. Für Diskussionen sorgt nun auch ein Gutachten, das das Insolvenzgericht in Auftrag gab.(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Die Alpine habe zu spät Konkurs angemeldet, bescheinigt ihr ein Gutachter. Involvierte zweifeln seine Unparteilichkeit an.

Wien. Um zweieinhalb Jahre zu spät soll der bankrotte Bauriese Alpine Insolvenz angemeldet haben. Das geht aus einem Gutachten hervor, das der Wirtschaftsprüfer Josef Schima erstellte. Erste Konsequenzen gab es schon, so wurden gegen Ex-Alpine-Manager Klagen eingebracht. In die Kritik geriet nun aber auch der Gutachter selbst: Viele bezweifeln, dass er bei der Erstellung seiner Expertise unbefangen war.

Denn Schima wurde vom Insolvenzgericht zwar ad personam als Sachverständiger beauftragt, er ist aber auch Partner der Wirtschaftsprüfungskanzlei BDO. Genauer gesagt, Geschäftsführer der BDO Financial Advisory Services GmbH und Gesellschafter in der BDO-Holding. Die BDO hat schon früher ein Gutachten in der Causa Alpine erstellt – damals für den Masseverwalter Stephan Riel. Dieses besagte ebenfalls, dass zu spät Insolvenz angemeldet worden sei. Auch damals wurden Akteure verklagt – die Konzernmutter FCC, aber auch Deloitte als Wirtschaftsprüfer der Alpine. Auch strafrechtliche Ermittlungen laufen seither.

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