Milliarden-Startup endet auf der Blutwiese

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Theranos hatte versprochen Bluttests zu revolutionieren. Dann tauchten Zweifel an der Technik auf, nun stehen Millionen-Klagen ins Haus.

Der Druck auf das Bluttest-Start-up Theranos, das einst eine Revolution im Gesundheitswesen versprach, nimmt mit einer Klage der Drogeriekette Walgreens noch einmal zu. Der Einzelhändler fordere seine Investition von 140 Millionen Dollar (126,83 Mio. Euro) zurück, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.

Die Klage selbst ist bisher unter Verschluss, so dass keine offiziellen Details zu den Vorwürfen öffentlich wurden.

Die Vorgeschichte

Theranos versprach, Bluttests durch deutlich kleinere Proben zu revolutionieren. Investoren bewerteten das Start-up in einer Finanzierungsrunde mit rund neun Milliarden Dollar. Vor rund einem Jahr warf eine Serie von Enthüllungsberichten im "Wall Street Journal" jedoch erhebliche Zweifel an der Technologie auf. Inzwischen ermitteln die US-Behörden und die Zukunft der Firma scheint ungewiss, nachdem Gründerin und Chefin Elizabeth Holmes wegen Regelverstößen für zwei Jahre untersagt wurde, Labore zu betreiben.

Geschäftsbeziehung gekappt

Walgreens bot im Rahmen der Partnerschaft Platz für Theranos-Standorte in 40 seiner Läden. Nach Informationen der Zeitung sieht sich die Drogeriekette über den Entwicklungsstand der Theranos-Technologie getäuscht. Der Einzelhändler hatte bereits im Juni die Geschäftsbeziehung zu Theranos gekappt. Das Start-up warf Walgreens am Dienstag im Gegenzug vor, Zusagen an Theranos nicht eingehalten und der Firma dadurch geschadet zu haben.

Im Oktober war Theranos bereits von einem Hedgefonds verklagt worden, der in das Start-up investiert hatte.

>>> Wall Street Journal

(APA)

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