Mit 900 Mini-Statelliten will OneWeb weltweit Internet-Verbindunegn anbieten. Ruag hofft auf Einstieg in das private New-Space-Segment.
Der Schweizer Rüstungs- und Technologiekonzern Ruag wird die Strukturen für die Satellitenkonstellation des US-Unternehmens OneWeb liefern. Ein entsprechender Vertrag für die Lieferung dieses "Rückgrats" der Baugruppen für 900 Satelliten bis Ende 2019 ist unterzeichnet worden. Ruag Space werde mit der Fertigung bereits Anfang 2017 beginnen, teilte die Ruag am Dienstag mit.
Sprecher Jiri Paukert bezifferte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda das Auftragsvolumen auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Auftrag habe kein Riesenvolumen, sei aber sehr interessant für den Konzern, so der Unternehmenssprecher. Mit ihm werde eine neue Ära eingeläutet. „Die Raumfahrtbranche erlebt einen radikalen Umbruch“, so Peter Guggenbach, CEO RUAG Space. „Im so genannten New-Space-Segment entwickeln innovative Startups und private Investoren neue kommerzielle Geschäftsmodelle für Raumfahrtanwendungen. Wir wollen auch in diesem Segment ein wettbewerbsfähiger Player sein. Der Auftrag, den wir jetzt für OneWeb erhalten haben, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so der CEO weiter. Ruag ist in Österreich seit 2008 auch mit einer gleichnamigen Tochter vertreten, der früheren Austrian Aerospace.
Das Auftragsvolumen sei darum nicht größer, weil es sich um kleine Satelliten handle. Die Strukturen würden außerdem mit günstigen Komponenten in großer Stückzahl hergestellt. Das US-Unternehmen OneWeb plant in einem der ehrgeizigsten Projekte der Raumfahrtgeschichte innerhalb weniger Jahre 900 Satelliten zu bauen. Profitieren sollen davon vor allem jene Menschen, die bisher keine schnellen Internetzugang haben.
Unter den Investoren des privat finanzierten Großprojektes sind internationale Konzerne wie Virgin Galactic, Qualcomm, Intelsat oder Coca-Cola. Beteiligt am Satellitenprojekt ist auch der größte europäische Satellitenbauer Airbus.
(APA/sda)