Energie AG kann Erträge deutlich steigern

Der scheidende Energie AG OÖ-Boss Leo Windtner ist mit seiner letzten Jahresbilanz hoch zufrieden.
Der scheidende Energie AG OÖ-Boss Leo Windtner ist mit seiner letzten Jahresbilanz hoch zufrieden.(c) FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM
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Trotz eines kleinen Umsatzminus hält die oberösterreichische Energie AG im Geschäftsjahr 2015/16 mit Kostensenkungsprogrammen Kurs.

Die Energie AG (EAG) OÖ hat im Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. September) bei einem Umsatzrückgang um 2,5 Prozent auf knapp 1,54 Milliarden Euro ihr operatives Ergebnis (EBIT) um 13,9 Prozent auf 135,4 Millionen Euro gesteigert. Es sei dank diverser Kostensenkungsprogramme das beste in der 125-jährigen Konzerngeschichte, so Generaldirektor Leo Windtner in seiner letzten Bilanzpressekonferenz am Dienstag.

Am Montag hatte der Aufsichtsrat Technik-Vorstand Werner Steinecker zu Windtners Nachfolger bestimmt. Der Wechsel soll mit 1. März 2017 über die Bühne gehen. Der Vorstand soll auch künftig ein Dreiergremium bleiben. Wer neben Steinecker und Finanzvorstand Andreas Kolar der Dritte sein wird, will man möglichst rasch klären. Ziel sei, dass er mit 1. März seine Funktion antreten kann, so der alte und der designierte CEO einhellig.

Mit seiner abschließenden Bilanz ist Windtner hoch zufrieden. Enthalten seien Wertminderungen in Höhe von 58,8 MMillionen Euro. Ohne die durchgeführten Wertberichtigungen und sonstige Einmaleffekte würde sich das operative Ergebnis sogar auf knapp 190 Millionen Euro belaufen. Er führt die Zahlen auf eine Reihe von Effizienzsteigerungs- und Kostendämpfungsprogramme zurück, die mittlerweile rund 40 Millionen Euro für das EBIT bringen würden und bis 2020 mit 50 Millionen pro Jahr wirksam sein sollen. Hätte man die Kostensenkungsprogramme nicht gehabt, hätte die Abwertung der Aktie wohl 4 oder 5 Euro ausgemacht, schätzt Kolar. So sei sie "nur" von 20,2 auf 19,3 Euro abgewertet worden.

Strom bleibt das Sorgenkind

Beim stärksten Umsatzbringer, dem Segment Energie, sanken die Erlöse um 6,3 Prozent auf 877,4 Millionen Euro, was auf geringere Umsätze im Bereich Strom- und Gashandel sowie geringere Erlöse aus Stromlieferungen zurückgeführt wird. Das EBIT des Segments blieb mit 78 Millionen Euro weitgehend stabil.
Das Segment Entsorgung setzte 200,1 Millionen Euro um - ein Plus von 2,1 Prozent, das u.a. auf eine günstige Preisentwicklung für thermische Entsorgung zurückzuführen ist. Das EBIT blieb mit 8,1 Millionen Euro durch die Wertminderung von Verbrennungsanlagen unter Plan.
Das Segment Wasser mit Erlösen von 129,4 Millionen Euro (plus 2,7 Prozent) blieb wie bereits in den vergangenen Jahren ein stabiler Ergebnisbringer: Es stieg um 8,4 Prozent auf 10,3 Millionen Euro - u.a. aufgrund von Anpassungen bei den Gebühren.

Die Rollout-Rate der Smart-Meter liegt derzeit bei etwa 50 Prozent, rund 300.000 intelligente Zähler sind bereits im Einsatz. "Deutlich weniger als 1 Prozent der Kunden" würde ihn ablehnen, erklärte Steinecker.

Nach wie vor würden Verwerfungen großen Druck auf die Branche ausüben, so Windtner. Der "Nachhall" des Klimavertrags von Paris und die mögliche Auflösung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland könnten die Lage noch weiter verschärfen. Auch die Zinspolitik der EZB treffe das Unternehmen, wie Finanzchef Kolar erklärte, denn für zu hohe Beträge auf den Konten würden Strafzahlungen drohen. "Ich habe dem Treasury den Auftrag erteilt zu schauen, was es heißen würde, Geld wieder in Tresoren zu lagern."

Die zuletzt zwischen Land und Stadt diskutierten Punkte - Linz will seine Anteile ans Land verkaufen, der Landeshauptmann plädiert für eine Fusion mit der Linz Strom - sind für Windtner "ausschließlich eine Eigentümerfrage". Man kooperiere mit der Linz AG bereits im Rahmen der gemeinsamen Vertriebstochter Enamo, stärkere Zusammenarbeit wäre auch in den Bereichen Strom, Gas und Netz noch möglich.

(APA)

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