Kein Weihnachtsfrieden: Verdi weitet Streik bei Amazon aus

A worker sorts packages at the Amazon warehouse in Leipzig
A worker sorts packages at the Amazon warehouse in LeipzigREUTERS
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Der Ausstand wurde auf insgesamt sechs deutsche Standorten ausgeweitet. Die Gewerkschaft will bis Heiligabend streiken.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihren Weihnachtsstreik beim Online-Versandhändler Amazon ausgeweitet. Seit Freitag werde auch in den Verteilzentren in Leipzig und im hessischen Bad Hersfeld gestreikt, erklärte die Gewerkschaft. Die Ausstände würden bis einschließlich Heiligabend fortgesetzt.

Bereits am Mittwoch hatten Arbeitsniederlegungen in den nordrhein-westfälischen Logistikzentren Rheinberg und Werne sowie im bayerischen Graben begonnen, seit Montag wird schon in Koblenz gestreikt.

Die Gewerkschaft will Amazon zum Abschluss eines Tarifvertrags bewegen. Die Beschäftigten wollten "verbindlich garantierte, existenzsichernde und gute Arbeitsbedingungen", erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Kein Ende des Dauerstreits

Im langjährigen Streit stellt sich Verdi auf einen Marathon ein. "Das ist eine harte Auseinandersetzung, die wird dauern, aber wir bleiben dran", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Man habe es mit einem Unternehmen zu tun, das seine Anweisungen, keine Tarifverträge abzuschließen, direkt von der Konzernspitze in den USA erhalte.

Seit vier Jahren kommt es bei Amazon Deutschland vor allem während des lukrativen Weihnachtsgeschäfts immer wieder zu Arbeitsniederlegungen. Verdi habe bisher seine Ziele zwar nicht erreicht, räumte Bsirske ein. Aber heute würde das Unternehmen immerhin regelmäßig Löhne erhöhen und Weihnachtsgelder an seine Beschäftigten auszahlen. Das sei vor vier Jahren noch ganz anders gewesen. Ohne Arbeitskämpfe hätte es diese Verbesserungen nicht gegeben, so Bsirske. Nach Verdi-Angaben geht es um etwa 10.000 Beschäftigte.

(APA)

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