Laut AUA-Sprecher würde die Senkung der Ticketsteuer die Investitions-Entscheidung "leichter machen".
Dass die Senkung der umstrittenen Flugabgabe noch auf sich warten lässt, hat nun erste Konsequenzen. Die Lufthansa-Tochter AUA verschiebt deswegen - aber auch wegen anderer Gebühren - die Entscheidung über die geplante Milliarden-Investition in ihre Langstreckenflotte, schreibt das Luftfahrtportal "Austrian Aviation Net" am Freitag. AUA-Sprecher Peter Thier bestätigte das auf APA-Anfrage.
"Standortkosten und allen voran die Ticketsteuer sind Beschleuniger oder Entschleuniger. Eine Reduktion würde eine Entscheidung leichter machen", so Thier zur APA. Die Ticketsteuer ist der AUA seit jeher ein Dorn im Auge. Aber auch andere Kosten wie "sehr hohe" Flughafengebühren sowie Flugsicherungsgebühren seien ein Faktor, meinte Thier.
Die Airline muss nach und nach ihre komplette Langstreckenflotte austauschen, was rund 1 Milliarde Euro kosten wird. Derzeit fliegt die AUA auf der Langstrecke mit elf Maschinen.
Vor kurzem sah es so aus, als würde die Steuer fallen. Im November passierte sie den Ministerrat aber überraschend nicht. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) forderte noch Analysen zur Standortwirksamkeit. Die Hoffnung für die AUA lebt aber: Mitte Dezember meinte SPÖ-Regierungskoordinator Thomas Drozda, er rechne bei den Gesprächen über eine Halbierung der Ticketsteuer mit einer baldigen Einigung. "Ich gehe davon aus, dass wir im ersten Quartal zu einem guten Abschluss kommen werden."
2015 hat das Finanzministerium durch die Ticketsteuer 107 Millionen Euro eingenommen. Von der AUA kamen davon laut Thier 33 Millionen Euro, von der Lufthansa Group insgesamt 51 Millionen Euro.
(APA)