Bei der Panhans-Gruppe klopfte laut einem Medienbericht der Exekutor an und konfiszierte ein Pistengerät sowie Barmittel.
Um das Traditionshotel Panhans am Semmering ist es nicht gut bestellt: Arbeitnehmer klagten im Vorjahr über nicht bezahlte Löhne, der Energieversorger EVN hat im November den Strom für mehrere Stunden abgedreht. Und über das Vermögen der zur Panhans-Gruppe gehörenden Kurhaus Dr. Stühlinger Betriebsgesellschaft wurde im Dezember ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
Nun sollen mehrere Gläubiger wegen finanzieller Außenstände des ukrainisch geführten Konsortiums einen Exekutionstitel beim Bezirksgericht Neunkirchen erwirkt haben, berichtete der "Kurier" - und das kurz vor dem Nachtslalom der Damen am 29. Dezember. "Wenige Stunden, bevor ein Millionenpublikum das Rennen live im Fernsehen verfolgte, konfiszierte der Exekutor ein Pistengerät und fast alle vorhandenen Barmittel der Panhans-Firmen- und Hotelgruppe", schreibt die Zeitung.
Das Gericht wollte sich auf APA-Anfrage nicht dazu äußern, ob ein Exekutionsverfahren läuft. Der Geschäftsführer der Panhans-Gruppe, Viktor Babushchak, war für die APA nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Das traditionsreiche Grand Hotel Panhans am Semmering wurde im Jahr 1888 eröffnet und empfing in der Monarchie unzählige prominente Gäste - u.a. weilten Oskar Kokoschka, Karl Kraus und Arthur Schnitzler am "Zauberberg". Im Jahr musste 2012 das Panhans ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung anmelden und wurde in Folge von der mehrheitlich ukrainischen Investorengruppe Renco Invest mit Sitz in der Schweiz übernommen.
"Können seit Monaten kein neues Kapital bringen"
Laut Babushchak wurden die Betriebe am Semmering 2014 mit Außenständen in der Höhe von 21 Millionen Euro übernommen, hieß es in dem Zeitungsbericht. "Diesen Schuldenstand haben wir bereits auf sieben Millionen Euro reduziert. Wir können aber seit Monaten kein neues Kapital der Investoren nach Österreich bringen", wurde der Geschäftsführer zitiert. Weil das Konsortium in diversen Medien in Verbindung mit möglicher Geldwäsche aus der Ukraine gebracht wurde, hätten die heimischen Banken der Firmengruppe alle Konten, bis auf jene zur Zahlung der Gehälter, gekündigt
"Wir können derzeit nur Zahlungen aus dem operativen Geschäft bestreiten", erklärte Babushchak im "Kurier". Er versprach, dass die Zahlungen innerhalb der gesetzten Fristen erfolgen werden.
(Red.)