Studie: Frauen gründen mehr Einzelunternehmen

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Die meisten Gründerinnen arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen.

Wien. 2016 wurden 55,6 Prozent der 98.500 neu eingetragenen Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Bei den 18.500 neuen GmbHs lag die Frauenquote in der Geschäftsführung nur bei 18,5 Prozent.
„Wenn man alle Rechtsformen zusammen nimmt, sind Frauen unter den Gründern nach wie vor in der Minderheit“, sagte Boris Recsey, dessen Wirtschaftsauskunftei, Crif Österreich, zum Weltfrauentag diesen Mittwoch die österreichische Gründerszene beleuchtete.

Recsey verwies in einer Aussendung darauf, dass das Durchschnittsalter der Gründerinnen bei 41 Jahren liegt – ein Zeichen, dass Ausbildung, Berufserfahrung und Familie oft Vorrang vor der Selbstständigkeit hätten. Im Vergleich zu 2015 stieg die Anzahl der von Frauen gegründeten Einzelunternehmen leicht um 0,09 Prozent. Im Bundesländervergleich lag Niederösterreich vor der Steiermark und Wien auf Platz eins: 6290 von Frauen gegründete Einzelunternehmen wurden dort ins Firmenbuch eingetragen.

Die Erhebung weist einen Trend zu traditionell weiblich besetzten Branchen aus. 2016 gab es die meisten von Frauen gegründeten Einzelunternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen – mit großem Abstand folgten Handelsbetriebe.

Die Studie zeigte auch: Einzelunternehmen von Gründerinnen haben eine längere Lebensdauer als solche mit einem Mann an der Spitze: So bestanden Einzelunternehmen, die 2006 von Frauen gegründet wurden, im Durchschnitt 2176 Tage lang – knapp sechs Jahre. Im Vergleich zu den von Männern gegründeten Unternehmen bedeutet dies eine um 431 Tage längere Lebensdauer. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2017)

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