Siemens erhält überraschend einen US-Milliardenauftrag

AFP (MICHELE TANTUSSI)
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Siemens-Chef Joe Kaeser will die Medizintechniksparte im laufende Jahr noch an die Börse bringen und erwägt ein Notierung in New York. Da kommt der größte Auftrag in der Siemens-Geschichte gerade recht.

Siemens kann sich über zwei Großaufträge aus den USA und Indien freuen. Zum einen erhielt die vor dem Börsengang stehende Medizintechniksparte eine ungewöhnlich große Bestellung vom US-Verteidigungsministerium für Radiologie-Systeme, wie die Behörde in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Das Pentagon orderte demnach Technik, Zubehör und Schulungseinheiten zu einem Festpreis von 4,1 Milliarden Dollar. Die Bestellung ist damit eine der größten in der Siemens-Geschichte.

Die Medizintechnik, die unter dem Namen Healthineers firmiert, ist eines der größten und profitabelsten Geschäftsfelder der Münchner, Aufträge in einer derartigen Größenordnung sind allerdings äußert selten, zumal eher eine Bestellung der US-Regierung unter Donald Trump beim heimischen Rivalen GE erwartet wurde. Siemens-Chef Joe Kaeser will die Medizintechniksparte im laufende Jahr noch an die Börse bringen und erwägt ein Notierung in New York.

In Indien erhielt Siemens zusammen mit seinem japanischen Partner Sumitomo Electric einen Großauftrag für Netztechnik. Für 520 Millionen Dollar sollen die Firmen eine Hochspannungsgleichstrom-Verbindung (HGÜ) bauen, davon entfällt mit 258 Millionen Dollar rund die Hälfte auf Siemens. Die rund 200 Kilometer lange Trasse solle 2020 in Betrieb gehen und das zentrale Südindien mit der Küste verbinden. Der indische Netzbetreiber investiert derzeit massiv in den Ausbau seiner Leitungen und bestellt dafür bei Siemens und dem Schweizer Rivalen ABB, um die gesamte Bevölkerung rund um die Uhr mit Strom versorgen zu können.

(Reuters)

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