Sports Direct Österreich kommt nicht aus den roten Zahlen

Mike Ashley, founder and majority shareholder of sportwear retailer Sports Direct, leads journalists on a factory tour after the company´s AGM, at the company´s headquarters in Shirebrook
Mike Ashley, founder and majority shareholder of sportwear retailer Sports Direct, leads journalists on a factory tour after the company´s AGM, at the company´s headquarters in Shirebrook(c) REUTERS (� Darren Staples / Reuters)
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Der Sporthändler Umsatz machte 2015/16 einen Verlust von 44 Mio Euro. Hauptursache dafür ist der Umsatz, der um 27 Prozent eingebrochen war.

Die Negativnachrichten um Sports Direct reißen nicht ab. Am Montag wurde berichtet, dass der britische Sporthändler mit Ende Juni 2017 das Eybl-Geschäft in der Plus-City schließen wird. Wie überhaupt die Die Übernahme des Sporthändlers Sport Eybl/Sports Experts im Jahr 2013 für den britischen Diskonter Sports Direct immer mehr zu einem finanziellen Debakel wird. Denn der Umsatz brach im Geschäftsjahr 2015/16 um 27 Prozent auf 138,5 Mio. Euro ein, der Verlust lag bei 44,4 Mio. Euro, geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresabschluss hervor. Der Bilanzverlust summierte sich bisher auf 126 Mio. Euro.

Das negative Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag Ende April 2016 bei 117,9 Mio. Euro, heißt es im Jahresabschluss 2015/16, welcher der APA vorliegt. Die Personalkosten beliefen sich für 1.884 Mitarbeiter auf 52,4 Mio. Euro, nach 60 Mio. Euro im Jahr davor. Unter den alten Eigentümern lag der Personalstand bei 2.161 Beschäftigten im Jahr 2012.

Britische Mutter greift unter die Arme

Die Geschäftsführung von Sportsdirect.com Austria geht trotz Millionenverlusten vom Fortbestand des Unternehmens aus. Die Österreich-Tochter kann derzeit noch auf die finanzielle Unterstützung ihrer britischen Mutter zählen. "Der Gesellschafter hat mit der Erklärung (comfort letter) vom 21. März 2017 sowohl weitere Verbindlichkeiten nachrangig gestellt, als auch wesentliche Finanzierungsgarantien abgegeben, 0die die Geschäftsführung davon ausgehen lassen, dass der Fortbestand bis auf weiteres gesichert ist", schreibt die Österreich-Tochter in ihrem Geschäftsbericht. Zudem wird von der Mutter bestätigt, "dass derzeit beabsichtigt ist, die Unterstützung der Sportsdirect.com Austria GmbH über den 30. April 2018 hinaus aufrecht zu erhalten".

Das Billigkonzept von Sports Direct ist bei den Österreichern bisher nicht besonders gut angekommen, der britische Sporthändler ortet aber andere Gründe: "Das Geschäftsjahr 2015/16 war von der Umstellung der Sortimente in den ehemaligen Eybl Megastores auf das Sports Direct Konzept und einem witterungsbedingten schwachen Weihnachtsgeschäfts geprägt", heißt es im Geschäftsbericht. Außerdem sei die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2015/16 "teilweise auch verursacht durch die negative Medienberichterstattung".

Fünf Standorte geschlossen

Sports Direct reduzierte im vergangenen Geschäftsjahr die Anzahl der Standorte in Österreich um fünf auf 41, drei Filialen in Deutschland werden auch aus Österreich gesteuert. International ist der britische Sporthändler erfolgreich, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 machte der Konzern fast 330 Mio. Euro Gewinn. Branchenexperten erwarten jedoch, dass Sports Direct in Österreich weiter schrumpfen wird. Viel mehr als 20 Standorte dürften letztlich nicht übrig bleiben. Auch wenn viele neue Player kommen, wächst der Sportartikel-Markt nicht, sondern verteilt sich nur. Seit gut zehn Jahren setzt die Branche 1,7 Mrd. Euro im Jahr um.

Gemeinsam mit Gigasport ist Sport 2000 mit einem Marktanteil von 30 Prozent die Nummer 1 im heimischen Sportfachhandel. Dahinter folgen Intersport (25 Prozent), die Spar-Tochter Hervis (rund 20 Prozent) und Sports Direct (13 bis 15 Prozent). Den Rest teilen sich freie Fachhändler.

Die Wirtschaftsprüfer Grant Thornton Unitreu haben den Jahresabschluss 2015/16 von Sport Direct Austria geprüft und eine hinweisende Ergänzung dem Bestätigungsvermerk beigefügt: "Ohne unseren Bestätigungsvermerk einzuschränken, weisen wir auf die Angaben der Geschäftsführung zum negativen Eigenkapital im Anhang hin, die angibt, dass eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrecht nicht vorliegt und die Geschäftsführung vom Fortbestand des Unternehmens ausgeht", schreiben die Wirtschaftsprüfer.

(APA)

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