Billig-Airlines, Polit-Krisen, Terror und der Ölpreis setzen mittelgroße Fluglinien stark unter Druck. Bei der italienischen Airline Alitalia gehören auch Politik und starke Gewerkschaften zu den Totengräbern.
Rom/Wien. Dieser Airline hilft nicht einmal der göttliche Beistand mehr: 70 Jahre nach der Gründung steht die italienische Fluglinie Alitalia, deren Sondermaschine mit dem vatikanischen Wappen seit vielen Jahren von den Päpsten für Auslandsreisen genützt wird, vor dem Aus. Wieder einmal – denn es ist nicht das erste Mal, dass die Fluglinie von der Pleite bedroht ist.
Und wieder einmal haben die Gewerkschaften ihrem Ruf als Verhinderer alle Ehre gemacht. In einer Urabstimmung hat die Belegschaft mit der klaren Mehrheit von 70 Prozent einen Rettungsplan mit harten Einschnitten abgelehnt. Dabei ist das Konzept mit der Gewerkschaft ausgehandelt worden. Ihre Hoffnung, dass nun der Staat - wie in der Vergangenheit so oft – wieder einspringt, dürfte sich allerdings kaum erfüllen. Denn die Zeiten haben sich geändert und Subventionen werden von Brüssel gar nicht gerne gesehen. Schon gar nicht in einem Land wie Italien, das täglich seinen Willen, die eigene Wirtschaft zu sanieren und modernisieren, beweisen muss.