FACC schafft bis zu 700 Jobs in Österreich

FLUGZEUG-ZULIEFERER FACC
FLUGZEUG-ZULIEFERER FACC APA/FACC AG
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Der Betrug, der dem Flugzeugzulieferer einen Millionenschaden verursacht hatte, wurde verdaut. Jetzt will FACC stark wachsen.

Der oberösterreichische Flugzeugzulieferer FACC will die nächsten drei Jahre kräftig wachsen und alleine in Österreich bis zu 700 neue Jobs schaffen und 70 bis 100 Mio. Euro investieren. In den USA soll das Werkstättengeschäft deutlich ausgebaut werden, denn die Bedeutung von Leichtbauteilen, auf die FACC spezialisiert ist, hat erheblich zugenommen, so Konzernchef Robert Machtlinger. FACC hat 2016/17 wieder Gewinn gemacht. Der millionenschwere Betrugsschadensfall, der die vorangegangene Bilanz belastet hat, wurde verdaut. Mit dem Rückenwind steigender Passagierzahlen im Flugverkehr und damit einhergehend hohen Flugzeugauslieferungen wurde ein Umsatz von 705,7 Mio. Euro erzielt, ein Plus von 21,6 Prozent gegenüber 2015/16, teilte FACC mit.

Grundsätzlich lasse sich sagen, dass nach dem Boom der vergangenen Jahre bei den Flugzeugorder nun Normalität eingekehrt sei und die Auftragsbücher abgearbeitet würden. Trotzdem wachse der Markt weiter stark. So bestehe in den kommenden 20 Jahren ein Bedarf an rund 36.300 neuen Flugzeugen.

Das operative Ergebnis (EBIT) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 26,9 Mio. Euro. Das liegt im Rahmen der vorläufig bekannt gegebenen Zahlen. 2015/16 betrug der EBIT-Verlust 58,8 Mio. Euro. Im EBIT der Vorjahresperiode sei der Schadensfall aus dem "Fake President Incident" in Höhe von 41,9 Mio. Euro in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen verbucht worden, heißt es im Geschäftsbericht. Der Gewinn nach Steuern belief sich 2016/17 auf 16,7 Mio. Euro, nach einem Verlust von 52,3 Mio. Euro.

Starker Umsatzanstieg

Die Umsatzerlöse aus Produktlieferungen erhöhten sich um ein Viertel (plus 24,6 Prozent) auf 646,1 Mio. Euro. Wesentliche Treiber seien dabei die Programme für die Airbus A320-Familie, den Airbus A350 XWB, die Boeing 737 und 787 sowie für Bombardier und Embraer Business Jets gewesen.

"Wir haben in den letzten Jahren durch umfangreiche Investitionen sowohl unsere Kapazität als auch unsere Effizienz deutlich gesteigert und zahlreiche Serienstarts erfolgreich umgesetzt", so Vorstandsvorsitzender Robert Machtlinger am Dienstag. "Diese Maßnahmen haben im Geschäftsjahr 2016/17 zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage geführt."

Bedingt durch den hohen Auftragseingang und die damit verbundene hohe Auslastung der Werke stieg die Mitarbeiterzahl des Unternehmens mit Sitz in Oberösterreich um 11 Prozent. Per Ende Februar waren in der FACC weltweit 3.393 Mitarbeiter beschäftigt, davon 3.171 in Österreich.

Optimistischer Ausblick

Im Ausblick heißt es, der Wachstumstrend in der zivilen Luftfahrtindustrie dürfte auch in Zukunft weiter anhalten. Das Erreichen des Umsatzziels von 1 Mrd. Euro gemäß der "Vision 2020" bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 bleibe aufrecht. Für das Geschäftsjahr 2017/18 sei "ein moderates Umsatzwachstum zu erwarten. "Wir haben in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Weichenstellungen getroffen, die das nachhaltige Wachstum von FACC in künftigen Perioden absichern sollen", so Machtlinger.

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