Justiz fordert Konkurs von Italiens Autobahnbetreiber Pedemontana

PEDZIWOL Marek / WB
  • Drucken

Bei der Pedemontana-Gesellschaft, die unter anderem einen neuen Autobahnabschnitt zwischen der Grenzstadt Como und dem Flughafen Mailand-Malpensa betreibt, wird Korruption vermutet.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat den Konkurs der lombardischen Autobahngesellschaft Pedemontana beantragt, an der mit einem kleinen Anteil auch die Strabag-Tochter Bau Holding Beteiligungs AG beteiligt ist. Über den Konkursantrag muss sich jetzt ein Gericht in Mailand am 24. Juli aussprechen.

Gegen die Pedemontana-Gesellschaft, die unter anderem einen neuen Autobahnabschnitt zwischen der Grenzstadt Como und dem Flughafen Mailand-Malpensa betreibt, laufen italienischen Medienberichten zufolge bereits Ermittlungen wegen Bilanzfälschung. Die Pedemontana muss unter anderem eine Autobahnverbindung zwischen den lombardischen Städten Bergamo und Varese bauen. Dafür wurden von den öffentlichen Kassen bereits zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Um die 157 Kilometer lange Autobahn fertig zu bauen, wären weitere zwei Milliarden notwendig. Die Kassen der Gesellschaft sind aber leer, stellte die Mailänder Staatsanwaltschaft fest, die Korruption vermutet.

Die Pedemontana-Gesellschaft hatte der Strabag 2012 einen 1,7 Milliarden Euro schweren Auftrag für den Bau eines 75 Kilometer langen Autobahnabschnitts erteilt, der die lombardische Stadt Bergamo mit dem Mailänder Flughafen-Malpensa verbinden soll. Die Verkehrsachse, die die industriereichsten Regionen Europas verbinden soll, hätte bis zur 2015 geplanten Welt-Expo in Mailand fertig sein sollen, sei allerdings noch nicht eingeweiht worden, berichteten italienische Medien.

Die Pedemontana-Gesellschaft steht mehrheitlich unter Kontrolle der Autobahngesellschaft Serravalle, bei der die Region Lombardei das Sagen hat. Zu den Aktionären zählt auch die Mailänder Großbank Intesa Sanpaolo.

Das Management von Pedemontana bestritt, dass die Gesellschaft mit finanziellen Engpässen konfrontiert sei. Die Region Lombardei bekräftigte ihr Engagement für die Vollendung des Infrastrukturprojektes. Die Strabag berichtete auf APA-Anfrage, sie beobachte die Entwicklungen bei der Pedemontana, wolle jedoch keinen Kommentar dazu abgeheben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.