Bawag-Eigentümerin Cerberus prüft Einstieg bei Commerzbank

AFP (AMELIE QUERFURTH)
  • Drucken

Die Hoffnung auf bessere Zeiten für die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte deutsche Commerzbank lockt offenbar die Investmentgesellschaft Cerberus an.

Finanzinvestor Cerberus, der die Mehrheit an der Bawag PSK hält, erwägt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge eine Minderheitsbeteiligung am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldhaus, der Commerzbank. Es sei aber noch keine Entscheidung über die Höhe des möglichen Engagements gefallen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei zudem unsicher, ob sich Cerberus überhaupt zu einem Engagement bei der Commerzbank durchringt oder sich für ein anderes Unternehmen der Branche entscheidet. Grundsätzlich glaube der Investor aber an eine Erholung des Bankensektors und wolle daher hier investieren.

Cerberus wird auch ein Interesse an der HSH Nordbank nachgesagt. Diese muss auf Druck der EU von ihren Eigentümern Hamburg und Schleswig-Holstein verkauft werden. Weder die Commerzbank noch Cerberus wollten sich gegenüber Bloomberg zu den Informationen äußern.

Die Marktkapitalisierung der Bank beläuft sich trotz einer deutlichen Erholung des Aktienkurses aktuell mit 13,6 Milliarden Euro nur auf etwa die Hälfte des Buchwerts. Die Commerzbank ist damit deutlich niedriger bewertet als die meisten ihrer Konkurrenten. Das Papier der Bank war Mitte August auf das Rekordtief von 5,175 Euro abgestürzt, konnte sich aber inzwischen um mehr als 110 Prozent auf knapp 11 Euro erholen. Der Bloomberg-Bericht sorgte für weitere vorbörsliche Kursgewinne.

Trotz dieser Rally gehören die Commerzbank-Aktien zu den größten Verlierern unter den europäischen Bank-Aktien in den vergangenen Jahren - also seit der Finanzkrise. Seit dem Sommer 2007 büßte der Kurs knapp 95 Prozent ein. Anders als viele andere Banken, die in der Finanzkrise vom Staat aufgefangen werden mussten, befindet sich die Commerzbank auch immer noch zum Teil im Staatsbesitz. Derzeit hält der Staat noch etwas mehr als 15 Prozent der Anteile.

(APA/dpa-AFX )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.