Zypries: Bei Air Berlin kommen mehrere Unternehmen zum Zug

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Schon aus kartellrechtlicher Sicht werde nicht nur eine Airline alleine die Slots und das Unternehmen übernehmen können, sagt die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries.

Bei der Übernahme von Air Berlin wird der deutsche Regierung zufolge nicht ausschließlich die Lufthansa zum Zuge kommen. "Am Ende wird schon aus kartellrechtlicher Sicht nicht nur eine Airline alleine die Slots und das Unternehmen übernehmen können", sagte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries der "Rheinischen Post" laut Vorausbericht aus der Freitag-Ausgabe.

Air Berlin habe einen Übergangskredit erhalten und damit habe die Regierung dem Unternehmen nun "die nötige Zeit verschafft, gemeinsam mit anderen Airlines eine gute Verhandlungslösung zu finden". Alle Beteiligten müssten diese Zeit jetzt nutzen und zügig, gewissenhaft und kompromissbereit verhandeln. "Ziel ist eine Lösung, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Air Berlin eine Perspektive gibt und den Wettbewerb sichert."

Lufthansa liebäugelt mit Niki

Lufthansa will Unternehmenskreisen zufolge bis zu 90 der 140 Maschinen übernehmen, die von Air Berlin betrieben werden, sowie deren österreichische Tochter Niki. Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt hatte der "Rheinischen Post" gesagt, man brauche einen "deutschen Champion" im internationalen Luftverkehr. "Deswegen ist es dringend geboten, dass Lufthansa wesentliche Teile von Air Berlin übernehmen kann." Air Berlin verhandelt seinem Chef Thomas Winkelmann zufolge mit drei börsennotierten Rivalen, darunter der Lufthansa. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte am Dienstag einen Insolvenzantrag gestellt.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete im Voraus aus ihrer Freitagausgabe, Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt habe in einem Gespräch mit der Zeitung deutlich gemacht, dass eine Entscheidung über den Verkauf von Air Berlin an die Lufthansa oder andere Interessenten möglicherweise in Brüssel entschieden werde.

(APA/Reuters)

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