"Urlaubsplanung vermasselt": Ryanair streicht täglich bis zu 50 Flüge

FILE PHOTO:A Ryanair aircraft parks at tarmac of Fraport airport in Frankfurt
FILE PHOTO:A Ryanair aircraft parks at tarmac of Fraport airport in FrankfurtREUTERS
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Die Billig-Fluglinie streicht in den kommenden sechs Wochen zahlreiche Flüge. Offenbar gibt es einen Personalengpass.

Die irische Billig-Fluggesellschaft Ryanair hat am Wochenende 162 Flüge gestrichen und damit deutlich mehr Verbindungen als erwartet. Ryanair sagte am Samstag 80 Verbindungen ab, am Sonntag waren es 82 Flüge, wie der "Tagesspiegel" (Montag) unter Berufung auf Angaben des Unternehmens berichtete. Ryanair hatte angekündigt, in den nächsten sechs Wochen täglich 40 bis 50 Flüge streichen zu wollen.

Ryanairs-Marketingchef Kenny Jacobs räumte dem Bericht zufolge ein, die Ausfälle am Wochenende seien höher gewesen, weil das Unternehmen mit der Umsetzung der Annullierungen begonnen habe. Über abgesagte Flüge, die bis zum kommendem Mittwoch hätten stattfinden sollen, haben die Reisenden nach Angaben von Jacobs bereits entsprechende Informationen erhalten.

Am Wochenende 30.000 Passagiere betroffen

Ryanair hatte am Freitag angekündigt, in den kommenden sechs Wochen bis zu 2100 Flüge zu streichen, um die Pünktlichkeit ihrer Maschinen zu verbessern. Die Airline versprach den betroffenen Kunden ihr Möglichstes zu tun, um sie umzubuchen oder zu entschädigen. Allein an diesem Wochenende waren rund 30.000 Passagiere betroffen.

Offenbar gibt es einen Personalengpass bei Ryanair. "Wir haben die Planung der Piloten-Urlaube vermasselt. Wir arbeiten jetzt hart daran, das zu beheben", zitierte "The Irish Independent" Jacobs.

Die "Kronen Zeitung" brachte unterdessen am Wochenende einen anderen möglichen Grund ins Spiel - eine Kündigungswelle, die Ryanair in die Knie zwingt. Das Boulevardblatt berief sich dabei auf einen nicht namentlich genannten Ryanair-Piloten aus Österreich. Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit wirft Ryanair seit längerem vor, mit scheinselbstständigen Vertragspiloten illegal Kosten einzusparen.

>>> Bericht auf "Krone.at"

(APA/AFP)

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