Razzia wegen Schilddrüsen-Mittel bei Merck in Lyon

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FRANCE-DRUGS-THYROID-HEALTH-MERCK-BIOPHARMA-INVESTIGATIONAPA/AFP/JEFF PACHOUD
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Die französische Polizei untersuchte wegen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eine Fabrik des Pharmakonzerns. Eine veränderte Zusammensetzung des Mittels Levothyrox könnte die Patienten getäuscht haben.

Die französische Polizei hat im Rahmen von Ermittlungen zur Zusammensetzung eines Schilddrüsen-Medikaments die Fabrik des Darmstädter Pharmakonzerns Merck in Lyon durchsucht. Merck sei bereit, den Ermittlern bei ihrer Arbeit zu helfen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag. Eine für das Gesundheitswesen zuständige Polizei-Einheit habe die Razzia geleitet. Merck hatte im März bei dem Schilddrüsen-Mittel Levothyrox die enthaltene Laktose durch andere Zusatzstoffe ersetzt. Danach häuften sich allerdings die Beschwerden von Patienten. Tausende berichteten über schwere Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust, Haarausfall, Gewichtszunahme und Herzrasen.

Im September ordnete die Staatsanwaltschaft in Marseille Ermittlungen an, ob der Pharma- und Spezialchemiekonzern mit der veränderten Zusammensetzung des Mittels die Patienten getäuscht habe. Merck machte daraufhin das Schilddrüsen-Medikament auch in seiner ursprünglichen Zusammensetzung wieder zugänglich. Die neue Rezeptur war von der französischen Arzneimittelbehörde ANSM im Jahr 2012 gefordert worden. In Frankreich nehmen etwa drei Millionen Menschen Levothyrox, 80 Prozent davon sind Frauen. Die Pillen führen Patienten, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, das Hormon Thyroxin zu.

(Reuters)

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