Tourismus-Konzern Thomas Cook setzt auf Türkei-Reisen

Ballonfahrt in Kappadokien
Ballonfahrt in KappadokienAFP (YASIN AKGUL)
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Der Reisekonzern Thomas Cook hofft auf eine Erholung des Tourismus in den zuletzt aus Terrorangst gemiedenen Reiseländern Türkei und Ägypten.

Pauschalreisen in die beiden Länder Türkei und Ägypten seien wieder sehr gefragt. "Das hilft uns, den Druck auf die Rendite zu mindern, den wir dieses Jahr in Spanien erlebt haben", erklärte das Unternehmen Thomas Cook am Mittwoch. Der Run auf Spanien-Reisen hatte die Hotel-Preise nach oben getrieben. Das und der Kursverfall des britischen Pfundes ließ den Gewinnbeitrag aus Großbritannien schrumpfen. Deutsche Touristen hätten die Türkei gemieden wegen des politischen Konflikts, der sich an der Inhaftierung von Journalisten entzündete, erklärte Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser. "Ich erwarte, dass sich das auch normalisiert", ergänzte er.

Der Umsatz von Thomas Cook stieg in dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016/17 um Währungseffekte bereinigt um knapp neun Prozent auf umgerechnet gut zehn Milliarden Euro. Der operative Gewinn des Konzerns, der in Deutschland mit den Reisemarken "Neckermann" und "Öger" vertreten ist, legte weniger stark zu auf gut 370 Millionen Euro. Das Ergebnisplus war vor allem der Erholung der deutschen Tochter Condor zu verdanken, die den Gewinn der Cook-Airlines ankurbelte. Die Rendite des Konzerns verringerte sich um 20 Basispunkte auf 3,7 Prozent, was einen Kurssturz an der Londoner Börse auslöste. Die Aktie fiel zeitweise um rund 14 Prozent.

"Das Momentum bei Condor und in Kontinentaleuropa ist ermutigend, aber Gewinn und Marge in Großbritannien sind gesunken, und die Einschätzungen sind vorsichtiger als wir es gerne hätten", erklärten dazu die Analysten von Panmure Gordon. Der Konzern erklärte mit Blick auf das laufende Jahr, ein operatives Ergebnis der Markterwartung entsprechend erreichen zu können.

Die Pleite von Air Berlin und ihre Aufteilung auf Lufthansa und Easyjet könnten dem Reisekonzern nach Worten von Vorstandschef Fankhauser nur nützen. Die Thomas-Cook-Tochter Condor hatte für den Ferienflieger Niki geboten, war gegen die höhere Offerte der Lufthansa aber nicht angekommen. Das Verschwinden von Air Berlin und auch der britischen Monarch Airlines sei ein Vorteil, weil die Flugkapazitäten zumindest weniger stark zunähmen. "Das hilft uns bei den Preisen", sagte Fankhauser. Zudem wechselten Reiseveranstalter mit den Flugbuchungen von Air Berlin in Deutschland verstärkt zu Condor. 

(Reuters)

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