Apple-Milliarden für Heimatmarkt: "Sind stolz, die US-Wirtschaft zu unterstützen"

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FILES-US-IT-LIFESTYLE-APPLE-TAXESAPA/AFP/JOSH EDELSON
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Der Technologiekonzern will in fünf Jahren in den USA mehr als 30 Mrd. Dollar investieren und 20.000 Arbeitsplätze schaffen. Wegen Trumps Steuerreform muss das Unternehmen in den USA wohl 38 Mrd. zahlen.

Apple will nach der US-Steuerreform den Großteil seiner gewaltigen Geldreserven ins Heimatland bringen. Zusätzlich zu einer beispiellosen Steuerzahlung von 38 Milliarden Dollar (knapp 31 Mrd. Euro) stellte der iPhone-Konzern massive Investitionen in den USA und den Bau eines neuen großen Standorts in Aussicht. "Apple ist eine Erfolgsgeschichte, die nur in Amerika hätte passieren können. Wir sind stolz, unsere Story fortzusetzen und gleichzeitig die amerikanische Wirtschaft zu unterstützen", sagte Apple-Geschäftsführer Tim Cook.

Nach jüngsten Angaben vom Herbst lagerte Apple einen Geldberg von gut 252 Milliarden Dollar außerhalb der USA. Die Höhe der erwarteten Steuerzahlung legt nahe, dass der Konzern nur wenig davon im Ausland lassen will. Eine spannende Frage wird sein, wie die Entscheidung den Konflikt mit der EU-Kommission um die von ihr geforderte Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro an Irland beeinflussen wird.

Günstigere Regelungen für Unternehmen

Amerikanische Unternehmen müssen auf Auslandsgewinne erst Steuern bezahlen, wenn das Geld in die USA überwiesen wird. Dann wurde nach bisherigen Regelungen aber ein hoher Satz von 35 Prozent fällig - und etwa 5 Prozent für den jeweiligen US-Staat obendrauf. Unter diesen Umständen zogen es die Firmen jahrzehntelang vor, das Geld im Ausland zu lagern und warten auf günstigere Konditionen. Diese kommen jetzt: Nach der unter US-Präsident Donald Trump beschlossenen Steuerreform soll Bargeld mit 15,5 Prozent besteuert werden und weniger liquide Werte mit acht Prozent. Die Zahlungen können über acht Jahre gestreckt werden.

Apple will nun in den kommenden fünf Jahren 30 Milliarden Dollar in den USA investieren, wie das Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Gut ein Drittel davon solle in Rechenzentren in den USA fließen. Der Fonds für den Ausbau von High-Tech-Produktion in den USA - der Zulieferern zugute kommt - wird von einer auf fünf Milliarden Dollar aufgestockt.

Apple will 350 Milliarden zu US-Wirtschaft beitragen

Auch wolle Apple einen neuen Campus für seine Mitarbeiter an einem noch nicht genannten Ort eröffnen. Zudem sollen 20.000 neue Jobs an bereits existierenden Standorten entstehen. Insgesamt werde Apple in den kommenden fünf Jahren 350 Milliarden Dollar zur US-Wirtschaft beitragen, hieß es ohne nähere Aufschlüsselung dieser Rechnung.

Nach Informationen des Finandienstes Bloomberg sollen die Apple-Mitarbeiter nach der Steuerreform zudem als Bonus Aktienoptionen im Wert von 2500 Dollar erhalten.

Apples Geldreserven betrugen Ende September 268,9 Milliarden Dollar. Davon lagerten 94 Prozent außerhalb der USA. Die EU-Kommission fordert die Steuernachzahlung an Irland, wo ein großer Teil der Auslandseinnahmen landet. Aus Sicht der Brüsseler Behörde verzerrten Apples Steuervereinbarungen in dem Land den Wettbewerb. Der Konzern und Irland wehren sich dagegen.

Die Kommission hatte zudem kritisiert, das der Konzern ein System geschaffen habe, in dem die Auslandsreserven steuerfrei seien. Apple hatte stets betont, auf das Geld müssten Steuern in den USA bezahlt werden.

(APA/dpa)

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