Lust und Frust der Oracle-Aktionäre

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Das Cloud-Geschäft hat den Gewinn von Oracle stärker steigen lassen als erwartet. Das freute die Anleger zunächst, doch dann fanden sie ein Haar in der Suppe.

Der SAP-Konkurrent Oracle hat ungeachtet eines Quartalsgewinns und -Umsatzes über Erwartungen die Anleger mit seinem Ausblick enttäuscht. Für das gegenwärtige erste Geschäftsquartal geht der US-Softwarekonzern von einem Gewinn je Aktie zwischen 68 und 70 Cent aus. Analysten erwarten dagegen im Schnitt 72 Cent. Ein Sprecher machte den stärkeren US-Dollar für die Prognose verantwortlich. Die Oracle-Aktie legte am Dienstag im nachbörslichen Wall-Street-Handel zunächst 3,7 Prozent zu, drehte dann jedoch ins Minus und fiel um fast fünf Prozent.

Für Unmut unter Investoren sorgte auch, dass Oracle nicht mehr die Ergebnisse einzelner Segmente seines Cloud-Geschäfts separat auflistet. Dies habe die eigentlich guten Ergebnisse des vierten Quartals überschattet, sagte der Portfolio-Manager David Morgan von Synovus Trust. "Die Investoren fragen sich, ob Oracle versucht, etwas im Cloud-Gesamtumsatz zu verstecken."

Gerade die Nachfrage aus dem Cloud-Geschäft verhalf Oracle zu im abgelaufenen Quartal zu einem Ergebnis über Expertenerwartungen: Der Nettogewinn stieg um 5,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar, der Umsatz kletterte um 3,3 Prozent auf 11,25 Milliarden. Der Konzern profitierte nach eigenen Angaben davon, dass mehr Kunden von traditionellen Software-Installationen auf die Cloud-Dienste umstiegen. Oracle ist vergleichweise spät in das Geschäft mit Daten und Anwendungen im Internet eingestiegen und versucht nun zu Rivalen wie Amazon, Microsoft und Salesforce aufzuschließen.

(Reuters)

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