Der Verlust werde höher ausfallen als bisher veranschlagt. Einen Gewinn werde es erst zum Ende des dritten Jahres geben, sagt Ryanair-Finanzchef Sorohan.
Die heimische Billigairline Laudamotion dürfte heuer einen Jahresverlust von 150 Millionen Euro einfliegen - damit landet der Niki-Nachfolger tiefer in den roten Zahlen als gedacht: Die irische Ryanair, die ihren Anteil an Laudamotion von rund 25 auf 75 Prozent erhöhen will, hatte bisher nur ein Minus 100 Millionen Euro veranschlagt. Laudamotion kämpft mit steigenden Kerosinkosten. Zudem seien die Ticketpreise niedriger ausgefallen als erwartet. All dies münde in einem "sehr schwierigen" ersten Jahr für Laudamotion, schreibt die künftige Mutter Ryanair im Bericht zu ihrem ersten Geschäftsquartal 2018/2019.
Bei der irischen Ryanair schlug die 24,9-Prozent-Beteiligung von April bis Juni mit minus 9 Millionen Euro zu Buche. Gewinne sollen bei Laudamotion im dritten Geschäftsjahr geschrieben werden. Davon ging auch Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber vergangene Woche aus, als er neue Verbindungen verkündete und betonte, dass es die anfänglichen Startschwierigkeiten nicht mehr gebe.
Europas größter Billigflieger Ryanair legte heute die Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2018/19 vor. In den Monaten April bis Juni lag der Überschuss des Konzerns mit 319 Millionen Euro zwar etwas über den Erwartungen von Experten, aber trotzdem um 20 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
Ryanair-Ergebnis von Ticketpreisen abhängig
Ryanair erwartet weitere streikbedingte Flugausfälle im Sommer. Man sei nicht bereit, unvernünftige Forderungen zu akzeptieren, die das Geschäftsmodell oder die niedrigen Ticketpreise gefährdeten, hieß es in einer Mitteilung. Sollten die Streiks anhalten, müsse der Winterflugplan überprüft werden, was zu Flottenreduktionen und Jobverlusten führen könne.
Das Jahresziel für den Gewinn bestätigte Unternehmenschef Michael O'Leary zwar, machte dies aber "sehr" von den Preisen für die Tickets im laufenden zweiten Quartal abhängig. Für das Gesamtjahr peilt er einen Gewinn von 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro an, weniger als im Vorjahr. Neben den Streiks macht Ryanair auch der bevorstehende Brexit zu schaffen.
Österreich nicht unmittelbar betroffen
Der Streik bei Ryanair hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf Österreich, denn Ryanair fliegt selbst nicht nach Österreich. Die Ryanair-Tochter Laudamotion ist vom Streik nicht betroffen. Eine Sprecherin von Laudamotion sagte am Montagnachmittag, es seinen keine Flugstreichungen bei Laudamotion wegen des Streiks beim Mutterkonzern Ryanair zu erwarten. Freilich können Österreicher aufgrund von Ausfällen und Verspätungen im gesamteuropäischen Flugverkehr betroffen sein.
(APA/Reuters/dpa)