Firmengründungen: Plus im ersten Halbjahr

Die meisten Gründungen gab es im Gewerbe und Handwerk.
Die meisten Gründungen gab es im Gewerbe und Handwerk.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Boom bei Firmengründungen hält an. 44,5 Prozent der Firmen werden von Frauen gegründet.

Wien. Im ersten Halbjahr wurden 16.414 Unternehmen gegründet. Das sind um 2,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und etwa 126 Gründungen pro Tag. Ungebrochen hoch war dabei der Frauenanteil: 44,5 Prozent der Firmen wurden von Frauen ins Leben gerufen. Selbstständige Personenbetreuer sind in die Zahlen nicht eingerechnet.

Die meisten Gründungen gab es im Gewerbe und Handwerk (rund 43 Prozent), gefolgt vom Handel (25 Prozent). Am dritthäufigsten wurden Firmen im Bereich Information und Consulting gegründet. Gegründet wurden vor allem Einzelunternehmen (76,2 Prozent). Gründungen von Start-ups lagen im ersten Halbjahr bei etwa ein bis drei Prozent, wie Elisabeth Zehetner-Piewald, Bundesgeschäftsführerin des Gründerservice der Wirtschaftskammer, sagt. Die Hauptmotive für eine Gründung blieben dabei, verglichen mit den Jahren zuvor, unverändert. Für die Mehrheit (70 Prozent) war die flexible Gestaltung von Arbeits- und Lebenszeit ausschlaggebend. 69 Prozent wollten „ihr eigener Chef sein“.

Rund fünf Prozent der Gründer kamen aus der Arbeitslosigkeit, etwa die Hälfte (51 Prozent) brachte Erfahrung aus einem Angestelltenverhältnis mit. Der Anteil jener, die aus der Ausbildung ein Unternehmen ins Leben gerufen haben, hat sich dabei leicht erhöht.

Selbstständigkeit als Berufsalternative würde demnach hierzulande langsam, aber sicher greifen, freut sich Zehetner-Piewald. Obwohl das Klima für Gründungen hierzulande durchaus recht gut sei, stünden Gründer immer noch vor einigen Hürden, bedauert sie.

Viele bürokratische Hürden

Neben der Frage der Finanzierung ihrer Firmengründung wurden für rund ein Viertel der Befragten vor allem bürokratische Hürden, wie das Warten auf die sogenannte UID-Nummer (Umsatzsteuer-Identifikationsnummer), zum Problem. Bei etwa 30 Prozent würde dies immer noch etwa einen Monat dauern. Zehetner-Piewald wünscht sich hier eine schnellere und einfachere Vergabe. Immerhin wurden heuer rund 2,4 Arbeitsplätze pro Gründung geschaffen, zudem seien Unternehmensgründungen ein wichtiger Innovationsmotor, erklärt sie.

Im Vorjahr erreichten Firmengründungen ein Zehn-Jahres-Hoch. Sieben von zehn der neuen Unternehmen sind nach fünf Jahren immer noch in den Händen ihrer Gründer aktiv. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2018)

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