Molkereien fordern gesetzliche Herkunftskennzeichnung in Gastronomie

APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Wer beim Wirten ein Glas Milch bestellt, sollte wissen, woher sie kommt. Das denken sich die Molkereien.

Die heimischen Molkereien fordern eine gesetzliche Herkunftkennzeichnung für Milch, Käse und andere Molkereiprodukte in der Gastronomie. "Die Kunden hätten ein Recht zu erfahren, woher die Produkte stammen", sagte Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Kärntnermilch-Chef, am Dienstag vor Journalisten in Wien.

Zuerst sollte auf freiwillige Kennzeichnung gesetzt werden, dann eine gesetzliche Herkunftskennzeichnung für Molkereiprodukte folgen. "Es geht wahrscheinlich nicht ohne verpflichtende Herkunftskennzeichnung", so Petschar. Als Beispiel führt er einen Fall aus Kärnten ein: Ein großer Gastronom hätte dort in einer Ausschreibung lokale Molkereiprodukte für die Theke gesucht und in der Küche auf die billigsten (ausländischen) Molkereiprodukte gesetzt.

Die Landwirtschaftskammer hatte bereits Anfang 2016 eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch- und Eierprodukten in der österreichischen Gastronomie angedacht. Als Vorbild sieht die Landwirtschaftskammer die Fleisch-Deklaration in der Schweiz, wo die Herkunft der Produkte auf der Speisekarte oder einem Aushang im Lokal verpflichtend bekanntgegeben werden muss. In Österreich gibt es bisher das freiwillige AMA-Gastrosiegel, das die Verwendung von heimischen Produkten bestätigt und die Landwirtschaftskammer startet selbst die Gastro-Herkunftsdeklaration "Gut zu wissen". Mehr als 2,5 Millionen Österreicher essen täglich außer Haus, etwa in Restaurants und Kantinen.

Neben der Gastronomie-Thematik haben die Molkereien im Einzelhandel nach der Zielpunktpleite mit einer weiteren Handelskonzentration zu kämpfen. Die drei größten Lebensmittelketten (Rewe, Spar, Hofer) haben bereits einen Marktanteil von knapp 88 Prozent in Österreich. Bei Bedarf würden Handelseigenmarken auch günstigere Auslandsware verwenden, kritisiert die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.