Deutschland: Butter so teuer wie nie

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FILES-FRANCE-BUTTER-PRICEAPA/AFP/GUILLAUME SOUVANT
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Weil die Nachfrage hoch bleibt, das Angebot aber wegen Milchknappheit niedrig ist, sehen die Molkereien keine kurzfristige Änderung der Versorgungs- und Preislage. Auch hierzulande sind die Preise vergleichsweise sehr hoch.

Der Butterpreis hat in Deutschland ein historisches Hoch erreicht: Eine 250-Gramm-Packung kostet seit Anfang September bei der Hofer-Mutter Aldi Süd 1,99 Euro - das ist der höchste Preis seit Einführung des Euro im Jahr 2002. Auch in Österreich liegen die Butterpreise im Lebensmittelhandel auf vergleichsweise sehr hohem Niveau.

Andere deutsche Supermärkte folgen bei Preiserhöhungen von Molkereiprodukten Aldi in der Regel. Die Molkereien in Deutschland erwarten nicht, dass die Preise so schnell wieder sinken. Hauptursache für die "aktuelle Preisanpassung" seien gestiegene Rohstoffkosten, vor allem die erhöhten Fettpreise, erklärte Aldi Süd am Dienstag. Die Einkaufspreise bei Aldi folgten "grundsätzlich dem marktwirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage".

In Österreich sind die Butterpreise in den vergangenen Monaten auch nach oben geschnellt: Eine durchschnittliche 250 Gramm Markenbutter-Packung kostete im österreichischen Lebensmittelhandel im Juni rund 2,20 Euro, nun bis zu 2,69 Euro. Bei Butter-Eigenmarken belief sich der Preis auf 1,85 Euro im Juni, nun auf bis zu 2,39 Euro.

Weniger Milch produziert

Das Butter-Angebot ist derzeit niedrig, weil nach der Milchpreiskrise im Jahr 2015/16 viele Bauern aufgaben oder weniger Milch produzieren, wie der Geschäftsführer des deutschen Milchindustrieverbands, Eckard Heuser, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte. Zudem stehe Europa im Herbst der traditionelle Tiefpunkt der Milcherzeugung bevor. Daher ließen die Märkte "eher eine feste Tendenz für die nächsten Monate erwarten".

Die Nachfrage nach Butter, aber auch nach Schlagobers, ist dagegen hoch. Heuser erklärte dies auch damit, dass "das Wachstum der Light-Produkte einfach vorbei" ist. Er nannte die Preissteigerung in den Supermarktregalen "bitter nötig": Nur mit höheren Produktpreisen könnten die Molkereien, für die sein Verband spricht, auch höhere Preise an die Milchbauern auszahlen.

Zuletzt hatten die deutschen Discounter die Preise im Juli um 30 Cent angehoben. Im Mai kostete eine Packung Butter noch 1,29 Euro.

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