"Zuckerbombe" Punschkrapferl

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Teller mit Zuckerwuerfeln Foto xC xHardtx xFuturexImageimago/Future Image
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Beim Test der Konsumentenschützer stellte sich heraus, dass das WHO-Limit von 12 Stück Würfelzucker pro Tag schnell erreicht ist. Oft ist der Zucker "versteckt".

Die Österreicher essen zu viel, vor allem Süßes. Das ist nicht wirklich neu - aber wie viel  Zucker sie tatsächlich zu sich nehmen, ist durchaus überraschend. Wobei der Süßstoff oft in Lebensmitteln "versteckt" ist. Ein besonders drastisches Beispiel: Das Punschkrapferl, für viele die Verlockung schlechthin, ist alles andere denn Diätkost: ein rosa Würfel von Anker enthält den Testern zufolge 66 Gramm Zucker, was 17 Würfeln entspricht.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sich deshalb als "Zuckerbomben" verdächtige Lebensmittel angesehen. Mehr als zwölf Stück Würfelzucker pro Tag sollten es nicht sein, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Da liegt man mit einer Halbliterflasche Cola oder einer 473-ml-Dose Red Bull bereits knapp darüber.

Die gute Nachricht: Der Zuckerkonsum ist gesunken, aber immer noch zu hoch, wenn es nach den Experten der WHO geht: Ende der 90er-Jahre verspeisten die Österreicher noch mehr als 40 Kilogramm Zucker pro Kopf und Jahr, jetzt sind es im Schnitt 33 Kilo, pro Tag in etwa 93 Gramm. Laut WHO-Empfehlungen sollten nur zehn Prozent des Energiebedarfs aus sogenanntem freien Zucker stammen. Bei einem Erwachsenen sind das pro Tag rund 50 Gramm, was zwölf Stück Würfelzucker entspricht. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung legen da täglich sechs bis sieben Stück drauf.

Auch Honig hat's in sich

Unter freiem Zucker versteht man Traubenzucker (Glukose, Dextrose), Fruchtzucker (Fruktose), Haushaltszucker (Saccharose) sowie Malzzucker (Maltose) oder auch Zucker, der in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Saftkonzentraten vorkommt. Sie sind auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertiggerichten oder Limonaden enthalten. "Wer Honig als gesunde Zuckeralternative liebt, muss umdenken. So wie Agavensirup oder Ahornsirup ist auch er ein freier Zucker", mahnen die Konsumentenschützer. Dasselbe gelte für Fruchtsäfte und Konzentrate, auch wenn sie mit "Süße nur aus Früchten" werben.

Vorsicht bei Fastfood

"Zuckerbomben" nennen die Tester in "Konsument"-Heft (Juni-Ausgabe) eine ganze Reihe von Erzeugnisse aus Supermärkten und Fast-Food-Lokalen, die "beispielhaft für viele andere Produkte stehen". Demnach stecken in 360 Millilitern grünfarbigem Smoothie 40 Gramm Zucker (zehn Stück Würfelzucker), ein halber Liter grüner Tee mit Granatapfelgeschmack legt noch ein Würferl drauf. Bei einem Bio-Dinkel-Crunchy-Müsli sind 150 der 750 Gramm Füllmenge Zucker (38 Würfel), und fast genauso viel versteckt sich in 250 Millilitern Sojasauce. Zwei Packungen könnte man von Latella Mango trinken, bis man das WHO-Limit erreicht: 500 Milliliter des Molkegetränks enthalten laut den Konsumentenschützern 25 Gramm bzw. sechs Stück Zucker. Mit dem Oreo-Frappe von McDonald's geht sich das leider nicht aus: Eine Portion bringt es auf 70 Gramm Zucker, was 18 Würfeln entspricht.

Wie viel Süßes sich in Fruchtsaft verstecken kann, muss allerdings zu denken geben. Bei einem Liter Happy Day Mango seien es 138 Gramm Zucker (35 Würfel), im Alnatura Traubensaft naturtrüb 164 Gramm (41 Stück). Und auch so manches Ketchup sowie Kakaomilch, Bitter Lemon und weitere Cerealien haben es in sich.

(APA)

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