34 Jahre danach: Neue Ermittlungen zu Oktoberfest-Attentat

Neue Ermittlungen 34 Jahre nach Oktoberfest-Attentat
Neue Ermittlungen 34 Jahre nach Oktoberfest-Attentat(c) imago/ZUMA/Keystone (imago stock&people)
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Zu dem Bombenattentat mit 13 Toten hat sich eine bisher unbekannte Zeugin gefunden.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem blutigen Bombenanschlag auf dem Münchner Oktoberfest sind die Ermittlungen wieder aufgenommen worden, Das sagte Generalbundesanwalt Harald Range am Donnerstag in Karlsruhe.

Bei der Explosion einer Bombe in einem Papierkorb waren im September 1980 13 Menschen getötet und rund 200 verletzt worden. Die bisherigen Ermittlungen waren zu dem Ergebnis gelangt, dass der rechtsextremistische Attentäter Gundolf Köhler, der bei dem Anschlag ums Leben kam, ein Einzeltäter war.

Hinweise auf Mitwisser

Jetzt habe man "von einer bisher unbekannten Zeugin Hinweise erlangt, die auf bisher unbekannte Mitwisser hindeuten könnten", sagte Range. Die Ermittlungen werden sich Range zufolge aber nicht auf diese Frau allein beschränken. "Wir werden allen Ansatzpunkten erneut und umfassend nachgehen", sagte er. Er bezeichnete den Anschlag vom September 1980 als das "schwerste rechtsextremistische Attentat in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland".

Köhler, ein 21-jähriger Geologiestudent und frühere Anhänger der rechtsextremen "Wehrsportgruppe Hoffmann", soll den Sprengsatz im Hause seiner Eltern in Donaueschingen gebaut, transportiert und gezündet haben. Die Bombe explodierte in einem Papierkorb, der Attentäter und zwölf weitere Menschen starben.

Bei den Ermittlungen zu dem Attentat vom 26. September 1980 wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft über 850 Spuren verfolgt, mehr als 1700 Zeugen vernommen und mehr als 100 Sachverständigengutachten erstellt. Dennoch hatte es immer wieder Mutmaßung über mögliche Hintermänner des Anschlags gegeben, weshalb ein Opfer-Anwalt wiederholt eine Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens gefordert hatte. Auch die Bundesanwaltschaft hatte wegen dieses anfänglichen Verdachts unter anderem im Libanon ermittelt, wo sich zeitweise Mitglieder der rechtsradikalen Wehrsportgruppe Hoffmann aufhielten, zu der Köhler Kontakte hatte. 1982 wurden die Ermittlungen eingestellt, weil die Bundesanwaltschaft keine weiteren Tatbeteiligten ausfindig machen konnte.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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