Die Investition für das neue Gaskraftwerk in der Türkei wird rund 500 Millionen Euro betragen. 60 Prozent davon übernimmt die OMV. 2010 soll es ans Netz gehen und Strom für den türkischen Markt erzeugen.
Die OMV wird in Samsun an der türkischen Schwarzmeerküste ein Gaskraftwerk mit einer Leistung von 890 Megawatt errichten. Die Investitionssumme wird rund 500 Millionen Euro betragen. Umgesetzt wird das Kraftwerksprojekt von der türkischen Borasco Elektrik Üretim Sanayi ve Ticaret A.S., an der die OMV Power International GmbH 60 Prozent erwerben wird. Mit dem Bau soll noch heuer begonnen werden, Ende 2010 soll das Kraftwerk in Betrieb gehen. Das Kraftwerk wird mit russischem Erdgas betrieben werden.
Die Partner der OMV bei Borasco Elektric sind
- die Turcap Investments B.V., eine Tochtergesellschaft des globalen Finanzdienstleisters Lehman Brothers Holdings Inc. mit 25 Prozent und
- die Metcap Enerji Yatirimlari San ve Tic A.S. (15 Prozent), des türkischen industriellen Celal Metin.
Der Einstieg der OMV in den türkischen Markt erfolgte vor zwei Jahren durch eine inzwischen auf 41,30 Prozent erhöhte Beteiligung an Petrol Ofisi, dem führenden Unternehmen im Tankstellen- und Kundengeschäft des Landes.
Strom für den türkischen Markt
Der in dem neuen Kraftwerk erzeugte Strom soll auf dem türkischen Markt verkauft werden, auf dem sich mittlerweile auch der österreichische Verbund (mit dem Partner Sabanci) tummelt. Der Standort neben dem Terminal der "Blue Stream"-Gaspipeline sei ein wesentlicher Faktor für eine sichere Gasversorgung, heißt es in Aussendung der OMV. Über "Blue Stream" wird russisches Erdgas durch das Schwarze Meer in die Türkei befördert.
OMV setzt verstärkt auf Erdgas
Mit dem neuen Projekt verstärkt die OMV ihre Aktivität im Bereich der Stromerzeugung aus Erdgas - der Startschuss für die Errichtung eines 860-MW-Gaskraftwerks am Standort der Petrom-Raffinerie in Petrobrazi (Rumänien) ist bereits gefallen, ein weiteres Gaskraftwerk im deutschen Haiming ist in Planung. Das türkische Projekt in Samsun wurde vom türkischen Regulator EMRA am 30. Juli 2008 sowie von der EU-Wettbewerbsbehörde am 19. August genehmigt.
"Der Einstieg in den türkischen Markt ist nach den Projekten in Rumänien und Deutschland ein weiterer wichtiger Schritt für die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung", sagte der OMV-Vorstand für den Geschäftsbereich Gas und Power, Werner Auli, laut Mitteilung. "Dieses Projekt wird helfen, die Stromversorgung in der Türkei sicherzustellen."
(Ag/Red.)