"Todesflüge": Argentinien fordert Auslieferung von Pilot

Julio Alberto Poch
Julio Alberto Poch (c) AP ()
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Ein niederländischer Ex-Leutnant soll für die argentinische Militärjunta in den 1970er und 80er Jahren sogenannte Todesflüge durchgeführt haben. Er wurde in Spanien verhaftet.

Die argentinische Justiz hat von Spanien die Auslieferung eines niederländischen Piloten verlangt, der für die argentinische Militärjunta in den 1970er und 80er Jahren sogenannte Todesflüge ausgeführt haben soll. Wie am Mittwoch aus Justizkreisen in Buenos Aires verlautete, wollte das argentinische Außenministerium das Auslieferungsgesuch an die spanischen Behörden weiterleiten.

Der 57-jährige Julio Alberto Poch, der heute als Pilot für die niederländische Fluggesellschaft Transavia arbeitet, war vor einer Woche auf dem Flughafen der spanischen Stadt Valencia festgenommen worden. Der ehemalige Leutnant der argentinischen Marine hat sowohl die niederländische als auch die argentinische Staatsbürgerschaft und soll für den Tod von 1000 Menschen mitverantwortlich sein.

Während der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983 verschwanden schätzungsweise 30.000 Menschen. Zu den Methoden des Verschwindenlassens gehörten auch die sogenannten Todesflüge, bei denen die betäubten Opfer aus Flugzeugen in den Rio de la Plata geworfen wurden.

(Ag.)

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