Seltsamer Hammerhai-Kopf dient der besseren Sicht

 Hammerhai
Hammerhai(c) AP (John Bazemore)
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Forscher sind in einer Studie der eigenartigen Kopfform der Hammerhaie auf den Grund gegangen. Das Ergebnis: Die Tiere sehen besser als ihre schmal-köpfigen Artgenossen.

Lange wurde über den Grund für die seltsame Kopfform von Hammerhaien spekuliert. Nun bestätigt eine Studie eines Teams um Michelle McComb von der Florida Atlantic University die häufig geäußerte, aber nie experimentell überprüfte Meinung, dass der stark verbreiterte Kopf dem verbesserten Sehen der Tiere dient. Die Untersuchung wurde in der Wissenschaftszeitschrift "Journal of Experimental Biology" veröffentlicht.

Die Wissenschafter führten ihre Tests mit eigens gefangenen, jungen Bogenstirn-Hammerhaien und Schaufelnasen-Hammerhaien durchgeführt. Für Vergleiche dienten auch Schwarznasenhaie und Zitronenhaie. Zuerst ermittelten die Biologen den Sehbereich der einzelnen Augen. Dazu wurden schwache Lichter in horizontalen und vertikalen Bögen bewegt und dabei die elektrische Aktivität der Augen aufgezeichnet.

So ergab sich für den Bogenstirn-Hammerhai ein erstaunliches Seefeld von 182 Grad. Der Schaufelnasen-Hammerhai brachte es immerhin noch auf 176 Grad. Die Schwarznasenhaie hatten einen Wert von 172, die Zitronenhaie von 159 Grad.

Nachdem die Sehbereicher der einzelnen Augen ermittelt waren, konnten die Wissenschafter die Überlappungsbereiche modellieren, also jene Zonen, in welchen die Haie dreidimensional sehen. Auch dabei schnitt der Bogenstirn-Hammerhai am besten ab. Vor dem Kopf - wo sich die potenzielle Beute befindet - haben seine Augen eine Überlappungszone von 32 Grad. Beim Schaufelnasen-Hammerhai sind es immerhin noch 13 Grad.

Als das Team auch noch die Kopfbewegungen einrechnete, ergab sich für den Bogenstirn-Hammerhai ein Überlappungsbereich der Augen nach vorne von 69 Grad. Erstaunlicherweise haben die Tiere durch ihre Kopfform aber auch nach hinten ein ausgezeichnetes Stereosehen. Insgesamt entgeht dem Hammerhai nichts, was um ihn vorgeht.

(APA)

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