Wien: Vizebürgermeisterin Laska tritt zurück

Grete Laska
Grete Laska(c) Presse (Michaela Bruckberger)
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Laska wird "Vollzeit-Großmutter". Ihren Posten als Stadträtin übernimmt der bisherige Klubchef im Rathaus, Christian Oxonitsch. Neuer zweiter Vizebürgermeister wird Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Wiens Vizebürgermeisterin Grete Laska (SPÖ) tritt zurück. Diesen Schritt hat sie am Montag gemeinsam mit SP-Bürgermeister Michael Häupl bekanntgegeben. Ihren Posten als Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport übernimmt der bisherige Klubchef im Rathaus, Christian Oxonitsch. Dessen Nachfolger soll innerhalb der kommenden zwei Wochen präsentiert werden.

Laskas Nachfolge im Amt als zweiter Vizebürgermeister neben Finanzstadträtin Renate Brauner übernimmt nicht Oxonitsch, sondern Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ).

Laska: "Ausschließlich persönliche Gründe"

Laska betonte, ihr Rückzug habe ausschließlich persönliche Gründe. Sie werde sozusagen in die Privatwirtschaft wechseln und hauptberuflich Großmutter werden, so die 57-Jährige: "Ich gebe meiner Familie das zurück, was mir meine Mutter damals gegeben hat." Die vergangenen 15 Jahre in der Stadtregierung seien von "großer Freundschaft geprägt gewesen". Aber auch politisch ziehe sie eine "sehr, sehr positive Bilanz", betonte die scheidende SP-Grandin. Man habe viel umgesetzt, wobei sie unterschiedliche Meinungen immer respektiert habe.

Bürgermeister Häupl zeigte sich "wehmütig" über den Schritt seiner langjährigen Weggefährtin und wies ebenfalls Spekulationen nach einem politischen Hintergrund zurück: "Ich bin es ein bisschen leid, dass man persönliche Entscheidungen nicht zur Kenntnis nehmen will." Die Entscheidung habe auch keinerlei Auswirkung auf den Termin der Wien-Wahl, die für Herbst 2010 angesetzt ist, betonte der Bürgermeister.

Laska wurde 1984 Mitglied des Wiener Landtags und Gemeinderats und 1994 Vizebürgermeisterin. Sie ist das längstgediente Mitglied der Stadtregierung. Zuletzt kam sie wegen der Vorkommnisse rund um die Errichtung des neuen Riesenradplatzes in die Kritik. Die Neugestaltung des Areals im historisierenden Stil wurde von der Opposition und dem Kontrollamt unter anderem wegen fehlender Ausschreibungen kritisiert. Drei Misstrauensanträge im Gemeinderat scheiterten 2008 jedoch an der absoluten SPÖ-Mehrheit. Bei der Opposition stößt der Rücktritt daher auch auf große Zustimmung.

(APA/Red.)

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