Fußball: Marc Janko fehlt gegen Rumänien

Marc JANKO
Marc JANKO (c) APA (Herbert Neubauer)
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Der 33-fache Saisontorschütze kann wegen gesundheitlicher Probleme nicht am WM-Qualifikations-Match teilnehmen. Für Janko wurde Austrias Rubin Okotie nachnominiert.

Österreichs Fußball-Nationalteam muss im wichtigen WM-Qualifikationsspiel am 1. April in Klagenfurt nach Alexander Manninger, György Garics, Christoph Leitgeb und Andreas Ibertsberger jetzt auch noch auf den Bundesliga-Goalgetter Marc Janko verzichten. Der 33-fache Salzburger Saisontorschütze, der im Bundesliga-Sonntagsspiel der "Bullen" in Wien gegen die Austria (1:1) nach 73 Minuten wegen Schwindelanfällen ausgewechselt wurde, laboriert laut einer ÖFB-Aussendung an einer verschleppten Verkühlung und musste bereits in den vergangenen Tagen Antibiotika einnehmen.

Der 25-Jährige, der gegen die Austria getroffen hatte, sei zur Zeit körperlich extrem erschöpft und werde daher, um medizinische Risiken zu vermeiden, nicht zum Team stoßen. "Ich habe die Rechnung für eine verschleppte Grippe präsentiert bekommen. Das war falscher Ehrgeiz", meinte der Torjäger.

"Möchte nicht tot zusammenbrechen"

Angesichts von tragischen Zwischenfällen und plötzlichen Herztoden wie jenen von Antonio Puerta (FC Sevilla) oder Marc-Vivien Foe (Kamerun) entschloss sich Janko - auch bedrängt durch sein engstes Umfeld mit Freundin und Familie - kürzerzutreten. "Ich möchte nicht einer jener Sportler sein, die in ein, zwei Jahren plötzlich tot auf dem Feld zusammenbrechen. Ich werde das nicht auf die leichte Schulter nehmen", meinte der überlegene Führende der Liga-Torschützenliste.

Die Entscheidung, das Länderspiel auszulassen, fiel dann am Sonntagabend nach ärztlicher Rücksprache und einem Gespräch mit Teamchef Dietmar Constantini. "Der Teamchef hat mehrfach betont, dass er nur hundertprozentig fitte Spieler im Team braucht. Und das ist bei mir ganz klar nicht der Fall."

Zur Grippe, die über einen längeren Zeitraum Antibiotika-Einnahme erforderte und Janko nie ganz ausheilen ließ, kam auch noch eine Stirn- und Nebenhöhlenentzündung hinzu.

"Gut geht es mir nicht"

"Gut geht es mir nicht. Ich werde die Länderspielpause nutzen, um zu gesunden", meinte der 25-Jährige am Montag über seinen körperlichen Zustand. In den kommenden Tagen wird Janko maximal lockere Trainingseinheiten einlegen und sich einem umfassenden körperlichen Check unterziehen. Dabei werden Jankos Ausdauerwerte und das Blutbild unter die Lupe genommen.

Bereits beim 2:1 am 15. März in Altach hatte Janko die Folgen der übergangenen Krankheit deutlich gespürt. Die Vorfälle gegen die Austria haben ihm dann "endgültig die Augen geöffnet". "Jeder Schritt hat wehgetan", so Janko, der deshalb auch harte Selbstkritik übte: "Ich muss mir das selbst ankreiden. Aus falschem Ehrgeiz habe ich die Krankheit unterschätzt. Ich wollte der Mannschaft helfen und natürlich auch mein Trefferkonto weiter auffüllen. Dass das nicht meine schlaueste Entscheidung war, weiß ich jetzt im Nachhinein auch."

Janko begründete sein Vorgehen u.a. auch damit, dass derzeit sehr viel Druck auf der gesamten Mannschaft und allen voran auch auf seiner Person laste. Janko jagt derzeit den Bundesliga-Allzeitrekord von Neo-Lask-Trainer Hans Krankl, der in der Saison 1977/78 41 Treffer erzielt hatte, und hat auch Chancen auf den Goldenen Schuh. Ein Einsatz im nächsten Ligamatch am 4. April daheim gegen die Wiener Austria ist möglich, Janko will aber keinesfalls etwas überstürzen.

Okotie und Dober nachnomiert

Für Janko wurde der Austrianer Rubin Okotie nachnominiert. Ebenfalls nachträglich in den Kader beordert wurde Rapids Außenverteidiger Andreas Dober. Der 22-jährige Wiener soll den aufgrund eines Innenbandeinrisses im Knie fehlenden Hoffenheim-Legionär Ibertsberger ersetzen. Dober stand zwar nicht auf der offiziellen Abrufliste für die Partie, wurde aber trotzdem, nach Rücksprache von ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini mit Rapid-Trainer Peter Pacult, nachnominiert.

Torwart Michael Gspurning, der vor seinem zweiten Länderspiel steht, musste am Wochenende wegen einer Schulterverletzung pasuieren, soll aber rechtzeitig fit werden.

In die U21-Nationalmannschaft hat Teamchef Andreas Herzog den Mattersburger Manuel Seidl für die Test-Spiele gegen Italien (25. März) und die Schweiz (31. März/jeweils in Wr. Neudorf) als zusätzlichen Spieler einberufen.


Tor: Michael Gspurning (AO Xanthi/1 Länderspiel), Jürgen Macho (AEK Athen/17), Andreas Schranz (Austria Kärnten/6)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (Austria Wien/0 Länderspiele/0 Tore), Manuel Ortlechner (Austria Kärnten/1/0), Emanuel Pogatetz/36/2), Sebastian Prödl (Werder Bremen/19/2), Franz Schiemer (Austria Wien/5/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg/1/0), Andreas Dober (Rapid Wien/3/0)

Mittelfeld: Daniel Beichler (Sturm Graz/0/0), Christian Fuchs (VfL Bochum/24/0), Andreas Hölzl (Sturm Graz/3/2), Zlatko Junuzovic (Austria Kärnten/4/0), Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt/5/0), Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg/24/0), Yasin Pehlivan (Rapid Wien/0/0), Jürgen Säumel (FC Torino/19/0), Paul Scharner (Wigan/22/0)

Sturm: Marko Arnautovic (Twente Enschede/4/0), Erwin Hoffer (Rapid Wien/9/0), Stefan Maierhofer (Rapid Wien/3/0), Rubin Okotie (Austria Wien/2/0)

(APA/Red.)

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