Drogenkonsum kostet jeden EU-Bürger im Schnitt 60 Euro

Drogen Europa
Drogen EuropaAPA (Helmut Fohringer)
  • Drucken

Die Kosten für Drogen-Therapien und die Bekämpfung des Schwarzmarkts machen europaweit rund 34 Mrd. Euro aus. In Österreich scheinen die Kosten auf den ersten Blick niedriger.

Der Kampf gegen die Drogen und die Sucht kostet jeden EU-Bürger pro Jahr im Schnitt 60 Euro: Das ergibt die erste derartige Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) in Lissabon. Sie sollte ergründen, wieviel die einzelnen Staaten der EU plus Norwegen und Kandidatenländer im Kampf gegen die Drogen ausgeben.

Die Studie ist Bestandteil des Drogenaktionsplans der EU und sollte alle Ausgaben in diesem Bereich zusammenrechnen, von der Drogentherapie über Beratungsstellen bis hin zu Polizei und Justiz, die Drogenhändler und -konsumenten aufspüren. Die Ergebnisse bei den einzelnen Ländern fielen sehr unterschiedlich aus, weil meist nicht klar ausgeführt ist, wie hoch etwa der Aufwand der Polizei für den Kampf gegen den Drogenhandel ist. Außerdem war die Datenqualität von Land zu Land unterschiedlich.

Das Ergebnis: "Im Allgemeinen haben die Länder eine beträchtliche Menge und Qualität an Informationen zu öffentlichen Ausgaben im Drogensektor: Es wurden insgesamt 15,4 Mrd. Euro an öffentlichen Ausgaben im Drogensektor in elf Ländern für das Jahr 2005 ermittelt, die zwischen 0,05 Prozent und 0,48 Prozent ihres nationalen BIP ausmachen." Hochgerechnet auf Europa ergibt das bei einem Durchschnittswert von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) rund 34 Mrd. Euro.

Österreichs Täuschung bei den Zahlen

Österreich taucht nur am Rande der Studie auf: Im Jahr 2005 sollen die Kosten rund um die Drogenproblematik vier Millionen Euro betragen. Das wären 0,003 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts. Dieser niedrige Wert erklärt sich zum Teil dadurch, dass die soziale und medizinische Betreuung von Drogenkranken im Rahmen der dafür vorhandenen Systeme - und nicht unter dem diskriminierenden Titel "Drogen" - erfolgt.

In Österreich gibt es zwischen 25.000 und 32.000 Menschen, die harte Drogen konsumieren. 870.000 Personen haben hingegen Alkoholprobleme. 330.000 sind alkoholabhängig.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.