Rom startet Aktion scharf gegen Straßenstrich

File photo of prostitutes talking to customers on Flaminio road in Rome
File photo of prostitutes talking to customers on Flaminio road in RomeREUTERS (Stringer/italy)
  • Drucken

98 Prostituierte und 38 Freier wurden in nur einer Nacht bestraft. Die Bestrafung von Freiern wäre eigentlich erst in einem Gesetzes-Entwurf vorgesehen, der das Parlament noch nicht passiert hat.

Rom startet mit einer Aktion scharf gegen den Straßenstrich. Nachdem die Regierung Berlusconi vergangene Woche einen Gesetzesentwurf verabschiedet hat, mit dem erstmals in Italien die Kunden von Prostituierten bestraft werden sollen, hat die Polizei in Rom bereits begonnen, Strafen in Höhe von 200 Euro an Straßenmädchen und ihre Freier zu verhängen.

In einer einzigen Nacht waren es 136, 98 davon trafen Prostituierte. Bürgermeister Gianni Alemanno will die Bußgelder auf 500 Euro erhöhen, berichteten italienische Medien.

Der römische Bürgermeister will mit seiner Initiative den Einwohnern einiger Stadtviertel entgegen kommen, die in den vergangenen Wochen gegen Prostituierte und Transvestiten auf ihren Straßen demonstriert hatten. "Nachts kann man wegen des Autokarussells der Kunden von den Straßenmädchen nicht schlafen. Wir haben Angst, in der Nacht auf die Straße zu gehen", erklärte ein Bürgerkomitee.

Plan: 13.000 Euro für Prostituierte und Freier

Der Gesetzesentwurf der Regierung sieht bis zu 15 Tage Gefängnis und eine Geldstrafe bis zu 13.000 Euro für Prostituierte und Freier vor, die an öffentlichen Orten erwischt werden. Zuhältern, die minderjährige Prostituierte auf die Straße schicken, drohen bis zu zwölf Jahre Haft und Geldstrafen von bis zu 150.000 Euro.

Härtere Sanktionen für Prostitution sind ein Ziel der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Schätzungen zufolge gibt es in Italien bis zu 70.000 Prostituierte, ein Drittel davon aus dem Ausland. Mehr als die Hälfte davon arbeitet auf der Straße, rund ein Fünftel ist minderjährig.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.