Anschlag in Afghanistan: Deutsche Soldaten getötet

Deutscher ISAF-Soldat
Deutscher ISAF-Soldat (c) AP (Musadeq Sadeq)
  • Drucken

Zwei Soldaten und fünf Kinder, die in der Nähe spielten, wurden bei einem Selbstmord-Anschlag getötet. Die Taliban haben sich zu dem Attentat bekannt.

Bei einem Selbstmordanschlag nahe der nordafghanischen Stadt Kundus sind nach offiziellen afghanischen Angaben zwei deutsche Soldaten der internationalen Schutztruppe ISAF getötet worden. Zwei weitere Bundeswehr-Soldaten seien verletzt worden, sagte der Gouverneur der Provinz Kunduz, Engineer Mohammad Omar, am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Fünf Kinder, die in der Nähe spielten, seien ebenfalls getötet worden, zwei Kinder seien verletzt worden.

Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte einen Anschlag, der sich am Montag gegen 13.00 Uhr Ortszeit (10.30 MESZ) ereignete. Das Ministerium wollte sich zur Zahl der Toten und Verletzten zunächst nicht äußern.

Gouverneur Omar sagte, zu dem Anschlag sei es im Distrikt Khar Dara nahe Kunduz-Stadt gekommen. Neben dem Konvoi der Soldaten habe sich ein Attentäter auf einem Fahrrad in die Luft gesprengt.

Taliban bekennen sich zu Anschlag

Die Taliban bekannten sich wenige Stunden nach dem Anschlag zu dem Attentat. Auf der Homepage der Aufständischen teilte Taliban-Sprecher Sabiullah Mujahid mit, ein Selbstmordattentäter der Aufständischen namens Islamuddin habe sich in die Luft gesprengt. Zu dem Anschlag sei es gekommen, als die "Invasionstruppen" am Montag Häuser im Dorf Haji Amanullah im Distrikt Khar Dara nahe der Stadt Kunduz durchsucht hätten.

Die deutschen Truppen in Afghanistan sind in jüngster Zeit wiederholt zum Ziel von Anschlägen geworden. Im August wurde dabei ein Soldat getötet, zudem gab es mehrere Verletzte.

Der Deutsche Bundestag hatte vergangene Woche mit großer Mehrheit die Fortsetzung und Aufstockung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan beschlossen. Demnach können dorthin künftig bis zu 4.500 deutsche Soldaten entsandt werden, 1000 mehr als bisher.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.