Ivo Pukanic und sein Beifahrer wurden bei einem Anschlag in der Innenstadt von Zagreb getötet. Der Mord reiht sich in die jüngste Welle der Gewalt in Kroatien ein.
Der kroatische Journalist und Zeitungsverleger Ivo Pukanic ist bei einem Anschlag am Donnerstagabend in der Innenstadt von Zagreb getötet worden.
Bei der Explosion eines Sprengsatzes unter seinem Auto starb auch sein Beifahrer, der Marketingdirektor der Wochenzeitung "Nacional", Niko Franjic. Pukanic war Vorsitzender der NCL-Media-Gruppe.
Der 47-jährige, in der Öffentlichkeit heftig umstrittene Pukanic, war schon im vergangenen April Ziel eines Attentats vor seinem Wohnhaus in Zagreb. Damals hatte ein Unbekannter auf Pukanic geschossen, ihn aber verfehlt.
Gewalt-Serie
Die Zagreber Polizei nannte zum Mord an Pukanic keine weiteren Einzelheiten. Die Bluttat reiht sich in eine Serie von Anschlägen, die das EU-Beitrittskandidatenland in jüngster Zeit erschüttert hatten.
Anfang Oktober war die Tochter des Anwalts des von Österreich an seine Heimat ausgelieferten kroatischen Ex-Vizeverteidigungsministers Vladimir Zagorec in Zagreb ermordet worden.
Als "Schock" und "Katastrophe" bezeichnete Regierungssprecher Zlatko Mehun den Anschlag auf Pukanic. Er rief die Behörden auf, alles zu tun, um die Gewalttaten im Lande zu stoppen.
Ministerpräsident Ivo Sanader hatte vor kurzem die Posten von Innen- und Justizminister neu besetzt. Die Maßnahme soll einer Verbesserung des Kampfes gegen die organisierte Kriminalität dienen, der eine der Bedingungen für eine Aufnahme Kroatiens in die EU ist.
(Ag.)