Buchhaltungs-Skandal: Illegale Schuldscheine über Anwalt verkauft

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Das Büro für interne Angelegenheiten bestätigt, dass ein Wiener Anwalt in den Millionen-Betrug verwickelt ist. Er wurde verhaftet. Insgesamt sind 16,5 Millionen Euro verschwunden.

Im Betrugsskandal rund um die Bundesbuchhaltungs- Agentur (BHAG) ist ein dritter Verdächtiger festgenommen worden. "Es handelt sich dabei um einen Rechtsanwalt", bestätigte Martin Kreutner, Chef des Büros für interne Angelegenheiten (BIA), eine Bericht der "Kronen Zeitung" (Freitagausgabe). Er dürfte in den mutmaßlichen Betrug verwickelt sein. Neben der Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt nun auch das BIA.

Verdacht von Geldwäsche...

Der in den Betrugsskandal rund um die Bundesbuchhaltungsagentur verwickelte Wiener Anwalt dürfte für den Vertrieb der illegalen Schuldscheine zuständig gewesen sein.

Laut "Kronen Zeitung" wird der Jurist aus Wien beschuldigt von dem bereits in U-Haft sitzenden Geschäftsführer der Schulungsfirma "Venetia" einen widerrechtlich ausgestellten Schuldschein der Republik gekauft zu haben. Für den aufgedruckten Wert von elf Millionen Euro, soll der Anwalt nur etwa die Hälfte bezahlt haben, so das Blatt. Es bestehe der Verdacht der Geldwäsche.

... und Betrug

"Der Verdacht geht nicht bloß in Richtung Geldwäsche, sondern auch in Richtung betrügerische Handlungen", hieß es am Freitag bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Der Verkauf widerrechtlicher Schuldscheine der Republik sei mehrmals über den Juristen gelaufen. "Wir haben von Mittwoch auf Donnerstag Durchsuchungen in Kanzleiräumen durchgeführt", so ein Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Kurz vor 6.00 Uhr in der Früh sei der Anwalt auf richterliche Anordnung festgenommen worden." Der Jurist sei nicht geständig, ein Antrag auf U-Haft sollte noch am Freitag gestellt werden.

Erhebungen auch im Ausland

Die Erhebungen des Büros für interne Angelegenheiten werden nun auch im Ausland durchgeführt. "Wir haben sie auch international ausgedehnt", bestätigte BIA-Chef Martin Kreutner am Freitag. "Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren."

16,5 Millionen Euro verschwunden

Neben drei bereits festgenommen Verdächtigen wird gegen eine vierte Person weiter ermittelt. Details gab die Korruptionsstaatsanwaltschaft dazu nicht bekannt. In Haft befindet sich neben dem Anwalt bereits der BHAG-Beamte. Er wird beschuldigt, durch illegale Überweisungen Geld von Konten der Republik per Telebanking an Privatempfänger verschoben und widerrechtlich Schuldscheine der Republik ausgestellt haben. Nutznießer soll der Geschäftsführer der Schulungsfirma "Venetia" gewesen sein, auch er ist in Haft.

Insgesamt sind 16,5 Millionen Euro verschwunden.

(APA)

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